[ox] Re: [ot:Linux-wertlos] STOP!
- From: Stefan Meretz <stefan.meretz hbv.org>
- Date: Tue, 25 Apr 2000 13:31:31 +0200
Lieber Uli,
ich habe Deine Kritik verstanden und nehme sie mir zu Herzen und zu
Kopfe (zusätzlich nachdenklich hat mich André Gorz: "Arbeit zwischen
Misere und Utopie", gemacht, was ich gerade las). Ich fände es gut,
unabhängig vom Linux-wertlos-Artikel das Thema grundsätzlich zu
diskutieren, denn wir eröffnen in dem Disput gerade immer mehr spannende
Felder. Die älteren Kurzartikel dazu kenne ich nicht, werde sie aber
lesen.
Hast Du Zeit und Lust dazu etwas aufzuschreiben und in ot zur Debatte zu
stellen? Im Prinzip brauchst Du ja nur Deine Kommentare
zusammenzustellen und ausbauen. Thema sollte konkret sein, warum nach
Deiner Meinung die Freie Softwareentwicklung nix mit "Arbeit" zu tun hat
und warum gerade darin ein emanzipatorisches Potential liegt (aber auch:
was es von "bloßen" Hobby unterscheidet - vgl. Stefan Mn.s
"GPL-Gesellschaft").
Liebe Oekonux-Listige,
watt sacht ihr denn nu dazu, zur Kritik der "verkehrten Welt der
Arbeit"? GPL-Gesellschaft nur ohne "Arbeit"!? Nochmal Uli kurz zitiert:
UlrichLeicht t-online.de schrieb:
Ich finde es nur falsch und ausgerechnet in Zusammenhang mit der
freien Softwareentwicklung und diesem Artikel mit dieser fast
genialen Überschrift "Linux ist nichts wert - und das ist gut so!"
einfach schade und eine vertane Chance, den überholten, zumindest
fragwürdigen Marx'schen Begriff der "Arbeit", in ihrer vermeintlich
sinnvollen, gebrauchs"wertigen" "konkreten" Variante nicht nur
unbedingt aufrechterhalten zu wollen, sondern als Alternative
zumindest kategorial sogar noch einen Ehrenplatz zu verleihen.(...)
Man kann dieses "Tun" bezeichnen wie man will - z.B. Entwicklen oder
Schaffen freier Software - es ist in jedem Fall genau das Gegenteil
von Arbeit. Und deshalb schaue ich als Arbeiter voller Begeisterung
auf die (nicht zufälligen) Impulse aus den Reihen der Informatiker,
diese befreienden Anstöße, die die beiden Stefans und andere geben.
Aber laßt doch diese "verkehrte" Welt der Arbeit auch begrifflich
hinter Euch. Ihr seid doch schon so weit auf dem richtigen Weg
jenseits der "Arbeitsgesellschaft".
Ciao,
Stefan
--
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