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[ox] Kommentar zu Abs. 26.1.1



Ulrich Leicht, UlrichLeicht t-online.de, hat einem neuen Kommentar 
geschickt.

Kommentierter Absatz:

http://www.opentheory.org/proj/linux-wertlos/v0001.phtml#26.1.1

(26.1.1)
(Mach mal beim nächsten Mal mehrere Kommentare zum gleichen Absatz. Die
lassen sich dann wieder besser kommentieren.) Aber inhaltlich: Die Zitate,
die Du von Marx und Engels lieferst, kommen zum Teil auch im "Manifest
gegen die Arbeit" vor. Ich habe einige nachgelesen und festgestellt, dass
der Kontext immer die _Lohnarbeit_ ist. Diese Arbeit wollen Marx und Engels
abschaffen, aufheben etc. Die Argumentation mit dem "doppelten Marx" habe
ich bislang nicht nachvollziehen können. Im übrigen schreibt Kurz im
"Schwarzbuch Kapitalismus" immer von "abstrakter Arbeit", eine reine
"Anti-Arbeits-Polemik" findet sich dort nicht (oder ich habe es
überlesen...). Für mich ist die Frage konkret-abstrakt offen...


Kommentar:

http://www.opentheory.org/proj/linux-wertlos/v0001.phtml#26.1.1.1

(26.1.1.1)
Mir geht es in diesem Zusammenhang überhaupt nicht um eine reine
Anti-Arbeits- Polemik, die in diesem Text auch nicht entfaltet werden muß.
Ich finde es nur falsch und ausgerechnet in Zusammenhang mit der freien
Softwareentwicklung und diesem Artikel mit dieser fast genialen Überschrift
\"Linux ist nichts wert - und das ist gut so!\" einfach schade und eine
vertane Chance, den überholten, zumindest fragwürdigen Marx\'schen Begriff
der \"Arbeit\", in ihrer vermeintlich sinnvollen, gebrauchs\"wertigen\"
\"konkreten\" Variante nicht nur unbedingt aufrechterhalten zu wollen,
sondern als Alternative zumindest kategorial sogar noch einen Ehrenplatz zu
verleihen.. Natürlich findet man bei \"Kurz\" das Attribut \"abstrakt\",
gerade um dem nicht wertkritisch ananlysierenden Leser und Publikum diese
Verrücktheit der Arbeit deutlich zu machen. Das darf und muß dieser Text
hier auch. Aber in dem \"Schwarzbuch\" findet sich sicher nicht einmal die
Formulierung \"konkrete Arbeit\" und schon garnicht als positive
Alternative zur \"abstrakten\", und darauf kommt es an. Im vorliegenden
Text wird doch richtigerweise darauf verwiesen, daß die Informatiker, in
gewisser priviligierter Stellung und auskömmlicher Beschäftigung, es sich
leisten können, a u ß e r h a l b ihrer Arbeit, (mit Krisis würde es
begrifflich heißen außerhalb der abstrakten \"abstrakten Arbeit\" und der
abstrakten \"konkreten Arbeit\" die ein Lohnarbeitsverhältnis
konstituieren), und nur frei von der Software-Verwertungsmaschinerie die
sinnvolle, nützliche freie Software entwickeln können. Man kann dieses
\"Tun\" bezeichnen wie man will - z.B. Entwicklen oder Schaffen freier
Software - es ist in jedem Fall genau das Gegenteil von Arbeit. Und deshalb
schaue ich als Arbeiter voller Begeisterung auf die (nicht zufälligen)
Impulse aus den Reihen der Informatiker, diese befreienden Anstöße, die die
beiden Stefans und andere geben. Aber laßt  doch diese \"verkehrte\" Welt
der Arbeit auch begrifflich hinter Euch. Ihr seid  doch schon so weit auf
dem richtigen Weg jenseits der \"Arbeitsgesellschaft\".


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http://www.oekonux.de/



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