Message 12236 [Homepage] [Navigation]
Thread: oxdeT12054 Message: 10/33 L8 [In index]
[First in Thread] [Last in Thread] [Date Next] [Date Prev]
[Next in Thread] [Prev in Thread] [Next Thread] [Prev Thread]

Re: [ox-de] Situationen statt Personen




----- Original Message ----- 
From: "Rudolf Sponsel" <Rudolf-Sponsel sgipt.org>
To: <liste oekonux.de>
Sent: Friday, July 28, 2006 3:22 PM
Subject: Re: [ox-de] Situationen statt Personen


alfred morhammer schrieb:


könnte es nicht sein, dass jedes streben nach anerkennung
durch andere, also nach anerkennung von außen, auf einen
inneren mangel bzw. vielleicht sogar auf eine innere leere
in form von mangelndem selbstwert schließen lässt?

lässt das nicht auf einen mangelnden reifegrad, auf eine
fehlende emanzipation von kindlichen verhaltensweisen,
also auf ein noch nicht erwachsen geworden sein schließen?


     

Gewiss nicht.
   

sondern ?
 

ohne sondern ... vielleicht aber: Robinson Crusoe oder die autistische
Form der Selbstverwirlichung sind nicht unbedingt Ausdruck gesunder Fülle.
autonom zu sein heißt für mich nicht ein robinson-keben zu führen.
ein robinson-leben quasi ohne freitag, ist für mich die andere extremform.
die eine form ist eben, nix selber zu können + für alles jemand anders zu
brauchen.
die andre form ist, alles selber zu können + nix aus prinzip zu delegieren.
beides ist nicht das was mir als gelungener umgang miteinader vorschwebt
bzw. was ich meine.

was mir immer wieder in auge springt, sobald es darum geht das
stadium von tatsächlicher autonomie herbeizuführen + somit unabhängig,
d.h. nimmer erpressbar, also frei zu sein, dass das >gehe doch auf eine
einsame insel<, das >eremiten-< oder das >autistenargument< bemüht
wird.

tatsächlich frei sein heißt für mich, niemanden zu brauchen, aber das
heißt nicht, dass ich deshalb die gegenwart anderer fliehen muß. 

tatsächlich frei sein heißt für mich daher einerseits, dass ich mit andren
freudvoll zusammentreffen kann, wenn ich es sich ergibt + ich es tatsächlich will.

ABER tatsächlich frei sein heißt für mich andererseits genauso, dass mein
wohlbefinden nicht im geringsten darunter leidet, wenn sich kein treffen
ergibt, ich somit mit mir allein bin.
+ dass das für mich dann genauso ok ist + zwar total !

eine handlung der selbstverwirklichung, die den beifall anderer not hat,
ist in meinen augen nur eine schein-oder pseud-selbstverwirklichung.
ich bin der meinung, wenn mir etwas tatsächlich behagt, dann ist es mir
egal wieviele es mitbekommen oder nicht mitbekommen + ebenso
egal ist es mir, ob sie beifall klatschen, mich ausbuhn oder sonst was.

emanzipation aus meiner sicht ist, eigenständig + nicht von anderen
oder deren beurteilungen abhängig zu sein.
doch mir scheint, im grunde ist das für viele unnatürlich bis erschreckend
+ das ist m.e. auch der grund, dass viele zwar von freiheit reden, aber je
näher sie ihr zu kommen drohen, um so stärker zucken sie dann auch
zurück. + somit kommen sie ihr natürlich nicht näher.

sobald freiheit etwas zwanghaftes wird, wird die situation paradox

alsdann, bis zum nextenmal  . . .   viel + leicht     möglicherweise

a.mor
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: http://www.oekonux.de/projekt/
Kontakt: projekt oekonux.de



[English translation]
Thread: oxdeT12054 Message: 10/33 L8 [In index]
Message 12236 [Homepage] [Navigation]