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Re: [ox] bedingungsloses Grundeinkommen



N'abend,

Im Modell der Wirklichkeit beinhalten höhere Löhne höhere Preise durch den Anstieg eines Teiles der Produktionskosten. Deshalb beinhalten hohe
Tariflohnabschlüsse letztlich kein Mehr an Einkommen der Wenigver-
dienenden, da sie ihre eigene Lohnerhöhung im Anstieg des Endverbrauchs-
preises finanzieren - schließlich werden über die Preise all diese Kosten
(inkl. der Mehrwertsteuer!) von der Wirtschaft nur an die Endverbraucher weitergereicht. Hohe Produktionskosten verstärken die Tendenz, durch Rationalisierungen und Automation menschliche Arbeit im Handel und in der Produktion einzusparen.

Ich glaube wir haben uns falsch verstanden. Ich gehe implizit davon aus, dass das Grundeinkommen proportional mit dem sonstigen verdienst abnimmt bis es für sehr gut verdienende gleich null ist. Dann ist es nämlich immer möglich, die Parameter so zu drehen, dass dabei _wirklich_ etwas von oben nach unten umverteilt wird, indem für ärmere die Bilanz Einkommen - Mwst positiv ist und für reichere negativ. Denke ich das konsequent weiter, würde es also weiter eine Einkommensteuer geben (die einfach in gewissen Bereichen negativ ist). Dazu sollte eine nach Sparte weiter differenzierte Mwst. (Lebensmittel 0, Luxusgüter und Drogen einiges, würde auch Öko- und Tobinsteuer umfassen) kommen - damit wäre ich schon recht glücklich.

Zu der Aussage dass höhere Löhne _gar nichts_ brächten weil sie angeblich 100%ig über Preise an (nur) die armen zurückgegeben würden, sage ich mal besser nix. Mit dem Argument kann man ja beliebig niedrige Löhne fordern...

Der Herr Werner ist dafür, einiges an Bürokratie einzusparen. Diese
Bürokratie jedoch stellt mit weiter steigender Tendenz einen immer
größeren Anteil aller Beschäftigungsverhältnisse. Spätestens in 10 Jahren wird die Mehrheit aller abhängig Beschäftigten in Deutsch-
land beim Staat angestellt sein. Würde im großen Stil die Bürokratie
abgebaut, wäre eine Arbeitlosenquote von offiziell 12 % nicht zu halten.
Also ich hab lieber Arbeitslose die genug Geld bekommen und vielleicht was sinnvolles machen in ihrer Freizeit als Beamte die das gleiche (genaugenommen viel mehr, da Bürokosten etc.) Geld dafür bekommen dass sie sinnlose Dinge im Büro tun (z.B. ALG-Empfänger terrorisieren).
Realistisch wäre dann eine von bis zu 40 %.
Ab 100% bei vollem Einkommen und ehrenamtlicher Arbeit ist die Freie Gesellschaft erreicht ;-)

Ben
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