Message 10174 [Homepage] [Navigation]
Thread: oxdeT10160 Message: 3/7 L1 [In index]
[First in Thread] [Last in Thread] [Date Next] [Date Prev]
[Next in Thread] [Prev in Thread] [Next Thread] [Prev Thread]

Re: [ox] Re: p2p vs. p/p , Dichotomie als Herrschaftsinstrument



Stefan Seefeld schrieb:
Christoph Reuss wrote:

Um den status quo zu "uberwinden, muss man die Dichotomie *transzendieren*.
Also: Die Apartheid in S"udafrika wurde eben nicht dadurch "uberwunden,
dass die Schwarzen die Macht an sich gerissen haben und nun ihrerseits "uber
die Weissen herrschen. Der politisch-"okonomische Gegensatz zwischen Schwarz
und Weiss musste *aufgehoben* werden.
Vergleiche das doch mal mit Deinem P/P Ansatz...

Gerne:
Der P/P-Ansatz will das Machtmonopol der Predators und die Ausbeutung
der Produzenten abschaffen,
Nelson Mandela wollte das Machtmonopol der Weissen und die Ausbeutung
der Schwarzen abschaffen.

Und, hat Mandela die Weissen abgeschafft ? War er dann, als Pr"asident,
immer noch 'Produzent' ? Was machte ihn dazu ? Die Hautfarbe ?

Nein, Mandela hat nicht die Weissen abgeschafft, nur ihr Machtmonopol und
die Ausbeutung durch sie!  (wie ich oben geschrieben hatte)

Und als Präsident war Mandela immer noch schwarz, genauso wie nach der
Produzenten-Revolution der neue Präsident immer noch Produzent sein wird,
und nicht magisch zum Predator mutieren wird wie hier gestrohmannt wurde!

Deine Fragen zeigen schon, wie krampfhaft auch Du hier versuchst, mir
Widersprüche anzudichten, wobei Du Dich selber in Unlogik verstrickst --
genau wie beim nächsten Versuch:


Christoph Reuss wrote:
Das ist übrigens ganz etwas anderes als die von Dir immer wiederholte
Behauptung die Ausgebauteten würden die Ausbeutung verlangen.

Das war nicht meine Behauptung, sondern eine Ad-Absurdum-Führung der
Argumentation von Andreas & Co.:  Er behauptete, alle Menschen würden
gleichermassen die Verhältnisse prägen, und den resultierenden Sachzwängen
seien alle Menschen gleichermassen unterworfen.  Die logische Schluss-
folgerung daraus formulierte ich dann mit "Die Ausgebeuteten zwingen die
Ausbeuter zur Ausbeutung!", um Andreas' Annahmen als falsch zu entlarven.

Das einzige was Du hier 'entlarvst' ist die beschr"ankte Anwendbarkeit
von Formal-Logik. Wenn 'A' falsch ist, dann muss 'nicht A' richtig sein.
Darin ligt die Statik Deines Modells begr"undet.

Lächerlich, aus meiner Anwendung von Mengenlehre und Logik eine
"Statik meines Modells" konstruieren zu wollen.  Du verwendest wieder
die Pudding-Methode "es gibt keine falschen Antworten" (ausser natürlich
CR's Antworten!), die aber da völlig deplaziert ist.

Es ist ganz einfach:
Wenn die Ausgebeuteten die Sachzwänge (als Mehrheit stärker) MITprägen,
und die Sachzwänge die Ausbeuter zur Ausbeutung zwingen, DANN
zwingen die Ausgebeuteten die Ausbeuter zur Ausbeutung.

Soweit Eure falschen Annahmen, die logischerweise zu falschen/unsinnigen
Folgen führen.  In Wahrheit ist es jedoch so, dass die Ausbeuter
die Ausbeutung __kraft ihres Machtmonopols__ SCHAFFEN, und dann als
Rechtfertigung das PR-Märchen in die Welt setzen, sie armen seien
den bösen Sachzwängen ausgeliefert, an denen natürlich "alle und
niemand" Schuld ist -- die berühmte "unsichtbare Hand".  Sehr
aufschlussreich, dass Ihr die neoliberale Ideologie teilt.

Schaut Euch nur mal an wie PNAC den 3.Weltkrieg (aka WoT) plante,
lange vor dem 9/11, bis hin zum Ermächtigungsgesetz, pardon Patriot Act,
den sie dann gleich nach dem 9/11 nurnoch aus der Schublade ziehen mussten.
Und DAzu soll PNAC von irgendwelchen "Sachzwängen" durch die Produzenten
"gezwungen" worden sein??  Ja klar, denn die Produzenten _lieben_ es ja
wenn ihre Steuermilliarden für Kriege verblasen werden und ihre Söhne
im Irak abgeknallt werden...   ( http://PNAC.info/ )

Andreas versucht sich nun herauszureden, er habe nirgendwo behauptet,
dass "die Verhältnisse alle Menschen gleichmäßig prägen".  Da dreht er
wiedermal seine eigene Annahme 1 genau um!  Er soll sich doch bitte
endlich mal entscheiden was er will.  Auf seinen Meta-Strohmann gehe
ich also gar nicht erst ein.


Ver"andern sich durch den (kontinuierlichen) Wandel nicht insbesondere
auch die Menschen ? Wo sind da jetzt die Predators ?

Ja, die Menschen können ihre _Werte_ verändern, also auf dem Spektrum
P-P in Richtung Produzenten wandern, und sie können Mächtigen Macht
wegnehmen und Unmächtigen Macht geben!  Genau das ist das Ziel, und
das kann nur erreicht werden wenn sie sich die P/P-Dichotomie bewusst
machen und wenn Produzenten _untereinander_ _solidarisch_ werden.  Die
Predators sind es ja schon (untereinander)!  Und damit kommen wir zu


HGG's grandioser Illusion:

eben die Creative Commons von
(u.a.) "Predator" Lessig. Und das brummt derzeit bereits mächtig und der
Riss geht mitten durch die "Predators" selbst.

Nein, zwischen Predators gibt es keinen wirklichen Riss -- die sind sich
nämlich in der Grundlage einig: Die Macht muss bei den Predators bleiben!
Und um die Macht der Juristen auch in eine "Freie Gesellschaft" hinüber-
zuretten, setzt sich Lessig ein!  So wie die feudale Macht der Mio.bauern
in den Kapitalismus hinübergerettet wurde, und auch in die "Freie Ges."
hinübergerettet wird, weil die Virtuellen "Revolutionäre" glauben, man
könne auf Landkarten wohnen!  *argh*

Und diese Predator-Solidarität auchnoch als _Riss_ zu verklären,
und Lessig's Unterwanderung als _Erfolg_ der Freien Sache zu feiern,
dafür muss man schon wirklich enorm blauäugig und/oder marxistisch
gehirngewaschen sein.

Mann Leute, wacht doch endlich mal auf...  bitte VOR dem St.Nimmerleinstag!

Gruss,
Christoph




________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: http://www.oekonux.de/projekt/
Kontakt: projekt oekonux.de



[English translation]
Thread: oxdeT10160 Message: 3/7 L1 [In index]
Message 10174 [Homepage] [Navigation]