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Re: [ox] Re: p2p vs. p/p , Dichotomie als Herrschaftsinstrument



Stefan Seefeld schrieb:
Jede Dichotomie ist zuallererst Herrschaftinstrument, egal ob Mann vs. Frau,

Gut, Du stimmst mir also zu, dass die Dichotomie P/P real ist wie Mann/Frau
(im Gegensatz zu Andreas, der da sagen würde  "es gibt keine Männer!
 entweder sind wir alle Männer oder keinE!" ;-} ).

Ich kann Deine Ableitung nicht nachvollziehen. Die Dichotomie P/P ist eine
Abbildung einer sehr komplexen und dynamischen ('realen') Wirklichkeit, d.h.
ein Modell, Teil einer Ideologie.

Nicht jedes Modell (z.B. "Mann/Frau") ist Teil einer Ideologie.  Manche
Modelle beschreiben schlicht die Wirklichkeit bzw. eine Dimension davon.
Aber auch eine Wertung muss nicht ideologisch sein, sondern kann objektiv
an den Resultaten gemessen werden:  Wenn man sieht, dass Predator-Werte
eine Gesellschaft in die Katastrophe führen, dann kann man objektiv --
also ohne Ideologie -- sagen, dass Predator-Werte _schlecht_ sind.


Und da es als solches sehr statisch ist, kann es auch nicht erkl"aren, wie
man den Widerspruch "uberwinden kann. Im Gegenteil, sein statischer Charakter,
sein Verschleiern der "Uberwindbarkeit des status quo, macht ihn zum
Herrschaftsinstrument.

P/P ist überhaupt nicht "sehr statisch".  Menschen und Gesellschaften können
doch ihre Werte ändern, oder?  (auf der P-P-Skala)

Umgekehrt wird ein Schuh draus:  Das Verschleiern _der P/P-Dichotomie_
führt zur UNüberwindbarkeit des Status Quo!  Man kann nämlich nur
Fehler und Aspekte ändern, derer man sich bewusst ist.
Das Verschleiern/Tabuisieren von P/P ist ein Herrschaftsinstrument
der Predators, um ihr Machtmonopol zu wahren.


Um den status quo zu "uberwinden, muss man die Dichotomie *transzendieren*.
Also: Die Apartheid in S"udafrika wurde eben nicht dadurch "uberwunden,
dass die Schwarzen die Macht an sich gerissen haben und nun ihrerseits "uber
die Weissen herrschen. Der politisch-"okonomische Gegensatz zwischen Schwarz
und Weiss musste *aufgehoben* werden.
Vergleiche das doch mal mit Deinem P/P Ansatz...

Gerne:
Der P/P-Ansatz will das Machtmonopol der Predators und die Ausbeutung
der Produzenten abschaffen,
Nelson Mandela wollte das Machtmonopol der Weissen und die Ausbeutung
der Schwarzen abschaffen.

Gruss,
Christoph



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