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Re: Oekonux als Theorie-Projekt (was Re: [ox] Potsdamer Denkschrift 2005)



Hans-Gert Gräbe wrote:

Klar, dass eine Widerspiegelung dieser Gesellschaft auch so eine Polarit"at
enth"alt. Ich w"urde mich auch nicht an dem P/P Begriffspaar reiben, w"urde
der Autor nicht simplistisch so tun, als m"usste man das Kind nur beim
Namen nennen und h"atte das Problem schon gel"ost.


Für Oekonux als Theorie-Projekt hat das für mich wenigstens die
folgenden zwei Dimensionen:

(1) Es wäre fahrlässig anzunehmen, dass nicht auch du und ich Punkte
haben, wo wir genauso engstirnig und nicht aufnahmebereit reagieren wie
Christoph in diesem Thread.

Mit Sicherheit ! Ich w"urde auch nie eine Person ihrer Engstirnigkeit wegen
angreifen, wohl aber ein Argument...

Mein Bohren und Nachfragen führte (nach
meinem Eindruck) dazu, dass Christoph auf meine mails zunehmend genervt
reagiert. Der Punkt, wo es in einen flame ausartet, ist noch nicht
überschritten, aber du siehst sicher die Parallelen zu zwei Diskussionen
im Frühjahr hier auf der Liste. Die im Übrigen, so mein Eindruck im
Nachhinein, trotz dieser Emotionalität Oekonux eher geholfen als
geschadet haben.

Hoffen wir, das Oekonux ein Langzeitged"achtnis hat, eine Kultur.
Da gibt's sicher Hochs und Tiefs, und es ist nicht einfach den Trend
durch die Fluktuationen hindurch zu sehen...

Kurz, ein Phänomen, das bei Uwe Berger und Co. als einem absoluten
Extrem beginnt und sich graduell durch alles zieht, was wir hier
anfassen.  Was bedeutet das für Oekonux als Rahmen für theoretische
Diskussionen? Kann es mehr sein als das, was s.mn ziemlich am
(derzeitigen) Ende des Wissensthreads geschrieben hat: "Ich habe dabei
was gelernt"? Was bedeutet das für unser Verständnis von Oekonux? Für
mich der zentrale Grund, weshalb ich Oekonux versuche, von den LEUTEN
her zu denken und nicht von den IDEEN her.

Stimmt. Was w"aren die Ideen ohne die Leute die sie leben ?

Allerdings bleibt die Frage, wie damit umgehen, wenn eine solche
Engstirnigkeit mit einem dezidert vorgetragenen Gestaltungsanspruch
gepaart ist. Wie gesagt, das werden wir immer wieder auf dem Tisch
haben, in der einen oder anderen Form von allen hier aktiven Leuten.
Dann wird es wirklich "delikat" (im von mir früher definierten Sinn) und
tief in die Psyche reichende Mechanismen gehen los. Wie mit so was umgehen?

[...]

(2) [und für mich minder wichtig] Solche Threads sind (eine) Quelle des
Eindrucks, dass es sich bei Oekonux um ein "left sectarian project"
handelt.  All diese linken Projekte (WASG und PDS eingeschlossen) sind
offensichtlich (u.a.) von demselben Phänomen betroffen, wenn ich mir
anschaue, was und wie dort praktisch diskutiert wird.

Stimmt. Insofern sind wir eben alle in *dieser* Gesellschaft verwurzelt,
auch wenn wir den Anspruch erheben, "uber sie hinaus zu denken.

Dabei kommt mir volgendes Eugen Roth Gedicht in den Sinn:

		ein mensch betrachtete einst näher
		die fabel von dem pharisäer,
		der gott gedankt voll heuchelei
		dafür, dass er kein zöllner sei.
		gottlob! rief er in eitlem sinn,
		dass ich kein pharisäer bin!

Gruss,
		Stefan
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: http://www.oekonux.de/projekt/
Kontakt: projekt oekonux.de



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