Re: [ox] kreative vs. instrumentelle Macht
- From: Benjamin Teuber <Benjamin.Teuber web.de>
- Date: Wed, 21 Sep 2005 08:19:44 +0200
Hallo Christoph!
Mich erstaunt die Hartnäckigkeit (oder schon "psychische Gewalt"?), mit der
du mich in diesem Thread in die repressive und gewalttätige Ecke schieben
willst -- ausgerechnet um einen Predator-Maulwurf zu verteidigen. (Kann
der Jurist Lessig seine Gesetze etwa völlig gewaltfrei durchsetzen?)
Mich verwundert (wie vermutlich auch Hans-Gert) etwas die Selbstverständlichkeit, mit der du deine Ansichten als objektive Wahrheit vertrittst. Mir zumindest ist nicht klar, warum Lessig und Marx "Feinde" sein sollten, da ich beiden durchaus gute Absichten zutrauen würde. Natürlich würde ich dir nicht deshalb keine Gewalttätigkeit o.ä. unterstellen - das war glaube ich auch nicht HGG's Intention. Es wäre für mich nur leichter, wenn deine Thesen Formulierungen wie "Ich denke dass.." oder "Für mich ist..." enthalten würden, da ich sonst beim Lesen das Gefühl bekomme, dass jede andere Meinung a priori ausgeschlossen und falsch ist und deshalb meine Selbstentfaltungsmöglichkeiten eingeschränkt sind (vielleicht deshalb die Assoziation "Stalinismus?).
In einer heterogenen Gruppe wie bei Ökonux scheint das Feingefühl beim Umgang mit Andersdenkenden essentiell zu sein, sonst entstehen leicht persönliche Streits, wie wir hier ja schon häufiger miterleben konnten...
Aber nochmal zu Lessig: Wenn ich das richtig verstehe, dann versucht er, die Freiheit der Programmierer mittels Juristen in einer von Juristen regierten Welt zu erreichen - ein typisches Beispiel also vom "Richtigen im Falschen". Es lässt sich darüber streiten, ob man nicht lieber versuchen sollte, gleich die Herrschaft ganz zu ändern - das alte "Reform-vs-Revolution"-Spiel scheint da mit drin zu stecken. Wodurch genau aber wird er für dich nun zum Verräter?
Gruß,
Benjamin
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