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Re: [ox] Nachhaltigkeit



Jan Krüger writes:


Eine interessante Fragestellung wäre hier überhaupt erstmal die nach den
regenerativen Fähigkeiten unserer Umwelt. Welche Menge von
Treibhausgasen ist überhaupt vertretbar ? Offensichtlich gehören sie zu
unserem Ökosystem (um auf die Tiere zurück zu kommen), aber weitgehend
unerforscht ist in welchem quantitativen Rahmen Umweltbelastungen, wie
z.B. die Treibhausgase, "in Ordnung" sind, bzw. kompensiert werden
(können).

Meine persönliche Meinung ist daß diese Quantität nichts statisches ist,
daß die Natur ebenso Geschichte und Dynamik aufweist wie die menschliche
ewntwicklung, und daß sich diese beiden Entwicklungen zu verzahnen
beginnen.

Es ist wohl so, daß nicht nur die steigende Umweltbelastung aus Verkehr
und Industrie, sondern auch die rapide Dezimierung der planetaren
Waldgebiete zur destabiliserung der Situation beiträgt.

In diesem Rahmen gibt es neben den passiven wie sie im Kyoto Prozeß
diskutiert werden zwei aktive Möglichkeiten auf die Dynamik einzuwirken:
den großindustriellen Versuch einer Bindung ("Sequestrierung") von
Treibhausgasen, oder die planetare Wiederaufforstung im Rahmen einer
solaren Wende, wie sie auch der Strategie der Globalen Dörfer
zugrundeliegt.

Man sieht schon hier: das sind sehr gegensätzliche kulturelle Dynamiken.


Ich denke die Erörterung dieser Frage könnte zumindest dazu Beitragen
Möglichkeiten für einen Umstieg, im hier und jetzt, auf nachhaltige
Produktionsweisen zu schaffen.

Ohne eine Vision wo wir hinwollen ist das überhaupt nicht zu schaffen. Die
Methoden des "hier und jetzt" unterliegen allesamt einer
betriebswirtschaftlichen Logik und verschlimmbessern das Problem insgesamt
nur. Die energetischen Aufwendungen einer Sequestrierung sind ungeheuer
groß und ziehen wiederum Folgewirkungen nach sich die wir nicht kennen.
(außerdem: wer zahlts?) Die Wende zu den Globalen Dörfern - die
tatsächlich die Wende zu einer planetaren Gartenwirtschaft ist - ist zwar
naheliegend und hat genau dieselbe Logik wie Freie Software, aber es ist
wie die Forderung, einen Zug aufzuhalten und in die Gegenrichtung fahren
zu lassen. Wir haben noch nicht einmal voll ausgewachsene Beispiele, wie
diese Räume funktionieren. Die Bausteine sind alle da, richtig
zusammengesetzt hat sie noch niemand.

Aber ohne solchen praktischen Exerimente sind alle Erörterungen hilflos.

Franz

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