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Re: [ox] 3.3.2. Lustprinzip statt sinnentleertem Schuften ; Erkenntnis-Motivation



Am Sonntag, 5. Juni 2005 20:18 schrieb BuRnEr:
Einspruch angenommen !  (Natürlich mit Einschreckungen ! Ich kann
nicht anders. Ich bin ein Dickkopf !  :-P )
Hey BuRnEr,
bin schon wieder viel friedlicher :-D ,
aber als Tätiger an der produktiven Front seh´ ich eben manches 
anders als viele hier.
Ich finde es ehrlich gut wenn jemand seine Arbeit mag. Ich für
meinen Teil konnte leider noch nicht so oft die Erfahrung machen
etwas Hartes oder Weiches erstellt zu haben und wenn dauerte die
Arbeit meist nicht mehr als ein paar Monate deshalb kann ich mir
schwer vorstellen wie es ist 20 oder mehr Jahre im Grunde immer
wieder das Selbe zu machen ohne davon gelangweilt zu werden. Ich
bin Schüler. 12te Klasse.

Deine Antwort wirft bei mir eine weitere oder besser gesagt
abgewandelte Frage auf und zwar. Wie steht es mit den Zahllosen
Fabrik Arbeitern am Fließband die zwar Arbeiten aber in aller
Regel immer das Selbe für eine bestimmt Zeit. Ich konnte leider
noch nicht mit vielen, oder besser gesagt keinem, darüber Reden
wie sie ihre Arbeit  empfinden. Vielleicht kannst du mir da
weiterhelfen !  
Gut, als (dazu auch noch selbständiger) Handwerker bin ich 
Fabrikarbeitern gegenüber deutlich im Vorteil. "Im Grunde immer 
wieder das Selbe" mache ich m.E. nicht. Oder eben genau so wie ein 
Programmierer. Ich bin seit 14 Jahren in meinem Beruf und erfinde 
auf eine Art ständig Möbel neu.
Bei den Fabrikarbeitern stimme ich dir Größtenteils zu. In vielen 
Bereichen ist die Arbeit sicher stupide und sinnvoller durch 
Automaten zu ersetzen.
Aber ich hab´ auch schon mal ein Jahr als Lagerarbeiter in der 
Fabrik gearbeitet und fand eine Art Erfüllung in der Arbeit einfach 
auch dadurch, sie so gut wie möglich zu machen. Es ist eh´ meine 
Art, Befriedigung in der Arbeit auf diese Art und Weise zu suchen. 
Vielleicht gelingt dies auch Fließbandarbeitern. Weiß nicht.
Sei ruhig gereizt dann weiß ich nämlich das ich 
mit Menschen rede und nicht mit nem Computer.
Thx :-)
Ach und du hast geschrieben

	Ich kenne wirklich genug Menschen die an der Produktion "harter
	Güter" arbeiten, jeden Tag aufs neue Geil darauf sind und sich
	nicht mit der Ausrede behelfen müssen ihre Arbeit sei *eben*
	notwendig.


Ich dachte ehr daran das die Menschen arbeiten, weil sie erkennen
das jede Arbeit die sie für die Gesellschaft verrichten nicht
eben notwendig ist sondern vielmehr, dass ihre Abreit
unverzichtbar ist.
Die, die ich kenne machen sie, weil sie sie eben lieben und nicht 
weil sie sinnvoll oder unverzichtbar ist.
Meine Arbeit ist im Grunde verzichtbar, geh´ zu Ikea oder lass dir 
Møbel fabbern. 
So geil wie meine sind sie dann allerdings nicht. :-)
Ich lebte gerne in einer Gesellschaft, in der es nicht vom 
persönlichen Reichtum abhängt, ob einer meine Möbel haben kann oder 
nicht.
Was ich damit ausdrücken will, ist, dass bei diesen 
Automatisierungsträumereien auch viel an wertvollem verloren gehen 
kann.
Was Leute wie ich machen, kann kein Automat, kein Fabber und auch 
kein "Heimwerker" mit Open-Know-How. <- @Franz N. :-)
Dazu gehört ein Feeling, das auf langer Erfahrung beruht.
Was mir dabei so Leid tut, ist, dass es sich nur relativ Reiche 
leisten können. Ich würd´s gerne unabhängig davon machen können.
freue mich auf Antwort
Bitte, gern. Macht Spaß mit dir.

Grüße, Claus

-- 
Claus Mueller
http://www.open-craft.org
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: http://www.oekonux.de/projekt/
Kontakt: projekt oekonux.de



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