Re: [ox] Copyleft in der Praxis > als gpl-juristen-staat??
- From: "Thomas U. Grüttmüller" <sloyment gmx.net>
- Date: Fri, 29 Apr 2005 14:59:12 +0200
Hallo, Andreas!
Am Freitag 29 April 2005 13:04 schrieb AndreasFH:
du hast mit diesen punkten sicher im gossen und ganzen recht, aber du
beantwortest nicht mein kernargument.
diese lizenzen sollen freiheit schuetzen.
Ja.
sie lauthals durchzudruecken
Das ist eine sehr subjektive Darstellung. Aus meiner Sicht drücke ich die
Lizenz überhaupt nicht durch. Die Instanzen der GFDL, bei denen ich
Lizenzgeber bin und Stefan Lizenznehmer ist, sind völlig ohne mein Dazutun
verfallen.
gegen gleichgesinnte
Ich würde Stefan nicht (mehr) unbedingt so bezeichnen. Gerade die Diskussion
um Demokratie vor kurzem hat imho gezeigt, daß sich in Oekonux zwei
"Parteien" herausgebildet haben: "Basisdemokraten" und "Diktatoren". Da
finden wir uns auf verschiedenen Seiten wieder.
Aber für die Lizenzsache tun eigentlich solche weltanschaulichen Unterschiede
gar nicht zur Sache, wie etwa das Beispiel Open Source und Freie Software
zeigt, wo Menschen trotz völlig unterschiedlichen Ansichten das selbe Ziel
verfolgen. Wichtig ist allein, daß die Lizenzen ernst genommen werden. Den
Eindruck habe ich aber bei Stefan nicht.
anstatt eine privatmail zu schreiben,
Erstens war es für mich zwar erahnbar, aber nicht zu 100 % erkennbar, daß
Stefan die Aktion ausgeführt hat. Das habe ich erst hinterher gelesen.
Zweitens betrachte bitte mal die Reaktionen von Stefan, wie er die
Angelegenheit verzerrt und verfälscht darstellt. Hätte ich ihm das ganze als
Privatmail geschrieben, hätte ich hinterher die Arbeit mit der
Richtigstellung gehabt. So aber kann sich gleich jeder sein Bild machen.
Welchen Vorteil hätte eine Privatmail gehabt? Vielleicht bekommt er ja noch
eine Privatmail.
schuetzt keine freiheit!
Das verstehe ich nicht. Wieso?
es ist die unverhaeltnismaessigkeit die mich und andere gestoert hat.
Hast du eine bessere Lösung?
es ist eben NICHT der fall, dass z.b. eine firma deine texte nimmt und
unter ihrem namen verkauft.
Dagegen wäre ja auch nichts einzuwenden. Dies habe ich aber schon in der
letzten Mail geschrieben.
andersherum ist es auch kein zeichen der
emazipation oder der *freien gesellschaft* wenn man prinzipien immer und
ohne auf die umstaende zu achten, gegen jeden anwendet.
Wie gesagt, mach einen Lösungsvorschlag!
ich verstehe immernoch nicht wie so eine aktion eine freie gesellschaft
vorantreiben soll!?
Ein proprietäres Wiki (keine Lizenz, alle Rechte bei den jeweiligen Autoren)
wäre praktisch für die Mülltonne geschrieben. An soetwas werde ich mich nicht
beteiligen, weder direkt noch indirekt.
das ganze ist m.e. prinzipienreiterei ohne verhaeltnissmaessigkeit.
deswegen bin ich uebrigens GEGEN den begriff der GPL-Gesellschaft:
eine gesellschaft, in der ohne ruecksicht auf verluste, mit den mitteln
des buergerlichen rechtstates, lizenzen durchgedrueckt werden, ist nicht
die zukunft von der ich traeume!!! UND man kann sie auch nicht ueber
diesen weg erreichen!
In einer Gesellschaft, in der die Freiheit der Information als hohes Gut
betrachtet wird, ist die Gesetzeslage eine andere, und solche Krücken wie die
GPL sind unnötig.
Tschüß,
Thomas }:o{#
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