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Re: [ox] Gerechte Welt - solidarische, soziale Menschen - 2 Axiome



Franz Nahrada schrieb heute:
Christoph Reuss on Mittwoch, 5. Januar 2005 at 23:41 Uhr [PHONE NUMBER REMOVED] wrote:
Das kann nicht sein, denn auch in der GPL-Gesellschaft wird es weiterhin
_natürlich knappe_ Ressourcen geben (z.B. Boden, Zeit, Rohstoffe).  Für
deren Verteilung braucht es weiterhin (oder eher erstmals!) Gerechtigkeit.
Millionenbauern und andere Retro-Feudalisten werden für GPL allerdings
nur ein müdes Lächeln übrig haben -- sie haben ja auch die sogenannte
"Abschaffung des Feudalismus" im Kapitalismus überstanden...

Stimmst Du folgender Gedankenkette zu?
Gerechtigkeit heißt Recht, Recht heißt Staat, Staat heißt Gewalt.
  ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Der erste Teil stimmt schonmal gar nicht, wie wohl die meisten wissen, die
sich mal näher mit dem sogenannten Justizsystem auseinandergesetzt haben
oder einfach mit Juristen zu tun hatten.

Der 2. Teil (Recht heißt Staat) stimmt auch nicht, s. z.B. "Faustrecht"
oder Clan-Systeme.

Somit ist Deine ganze Gedankenkette (Gerechtigkeit heisst Retro-Feudalismus)
nicht zutreffend -- wäre ja auch _zu_ absurd, wenn ausgerechnet die
Millionenbauern sich aus Gerechtigkeit "logisch ableiten" lassen würden!


Gerechtigkeit heißt Recht, Recht heißt Staat, Staat heißt Gewalt.
Gewalt heißt strukturelle Ungleichheit, strukturelle Ungleichheit heißt
Retro-Feudalismus.

Wie wär's mit dieser Gedanken- bzw. Kausalkette:

    Lemming-Dummheit --> Lemming-Unsolidarität --> Retro-Feudalismus.

Vielleicht kann ja die GPL-Gesellschaft etwas am Anfang dieser Kette ändern,
und somit doch noch zur Gefahr für die Millionenbauern werden ?

Der bisherige Umgang von [ox] mit dem Thema Mio.bauern lässt allerdings
wenig hoffen.  ;-}

Könnte sich evtl. der Kettenanfang als kulturell-historische _Invariante_
(die es aber laut Stefan Mn. nicht gibt = sein Gegen-Axiom sozusagen)
erweisen, die nichtmal durch eine GPL-Gesellschaft überwindbar ist ?

Gruss,
Christoph




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