Re: [ox] Re: Warum Herrschaftsdebatte?
- From: Stefan Meretz <stefan.meretz hbv.org>
- Date: Tue, 14 Jan 2003 20:59:19 +0100
On Tuesday 14 January 2003 14:38, Thomas Berker wrote:
Ganz weit dahinter steckt freilich der Glaube an letztendliche
Konfliktaufhebung in einer befreiten, wahrhaft rational
organisierten Gesellschaft. Da bin ich mir nicht mehr ganz so
sicher, wie ichs mal war.
Ja, wenn der Glaube brüchig wird, das ist es aus mit der
Selbstkasteiung im Interesse "höherer Ziele". Eben: ist gescheitert.
Daraus ist IMHO der Schluss zu ziehen: so geht es nicht. Schon auch
deswegen nicht, weil dann Weg und Ziel total auseinander fallen.
Die hoeheren Ziele koennen mir gestohlen bleiben, wenn sie nicht
jederzeit meiner Selbstentfaltung dienen. War aber immer schon so, bin
einfach schlecht im Lustaufschub. Und die Protestanten (die ja
bekanntlich den Kapitalismus erfunden haben) verstehen einfach das mit
der Lust am Kasteien nicht, die wollen immer, dass da am Ende was
rausschaut fuer sie. Das ist nicht mein Glaubensproblem. Woran ich da
Ich meinte da auch nicht dich persönlich...
eher laboriere ist die Frage nach _notwendigen_ Interessenkonflikten.
Gibts die? Sind sie wirklich in letzter Instanz aufhebbar im
Dampfmaschinen-Computer-Produktivitaetsparadies?
Na, warum solls die Konflikte nicht geben?? Bloss nicht aufheben! Nur
bekommen sie dann endlich mal eine Form, dass sie Teil je meiner
Selbstentfaltung sein können. Heute können sie nur die Form der
"Selbstverwirklichung" haben: begrenzt, isoliert, auf Kosten der anderen
- mal abgesehen von der FS, ansatzweise;-)
Ciao,
Stefan
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