Re: [ox] Re: Warum Herrschaftsdebatte?
- From: Stefan Meretz <stefan.meretz hbv.org>
- Date: Mon, 13 Jan 2003 21:47:13 +0100
Hi Stefan,
On Monday 13 January 2003 20:43, Stefan Merten wrote:
Eine einfache Frage dazu, die vielleicht schon auf den Kern der ganzen
Debatte zielt: Kann die Anwendung von Macht emanzipativ sein? Wenn ja:
Wann? Wenn nein: Was ist für dich Macht?
Die Unterscheidung von Holloway zwischen instrumenteller Macht (potestas)
und kreativer Macht (potencia) erscheint mir sehr sinnvoll. Hier auf der
Liste wurde schon oft zwischen "Durchsetzung auf Kosten anderer" und
"Selbstentfaltung, die die Entfaltung der anderen voraussetzt"
unterschieden. In der Kritischen Psychologie wird zwischen restriktiver
und verallgemeinerter Handlungsfähigkeit unterschieden. Das meint alles
ähnliches.
IMHO geht es darum, den Einsatz instrumenteller Macht zu unterbinden und
die Entfaltung kreativer Macht zu ermöglichen. Oder mehr oxig:
Bedingungen zu schaffen, in denen die eigene Entfaltung die Entfaltung
der anderen voraussetzt und umgekehrt.
Um das mit Herrschaft zu verknüpfen, würde ich sagen: Herrschaft braucht
die Anwendung instrumenteller Macht während die Entfaltung der kreativen
Macht die Herrschaftsfreiheit braucht.
Ein Teil der Begründungen dafür stehen in der schon genannten Mail
http://www.oekonux.de/liste/archive/msg06144.html
Ciao,
Stefan
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