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Re: [ox] TCPA/Palladium



Hi Leute,

tian075 gmx.net schrieb:

Der Übergang vom handgestanzten Lochstreifen zum maschinell
| beschreibbaren Medium (z.B. Diskette, Festplatte...) führt
| zunehmend zur Dekommodifizierung der Software. Stefan
| Dingsbums schlägt daher vor, die Software-"Produktion" auf
| freie Software zu beschränken. Ich denke dagegen, dass
| durchaus auch ein gesellschaftlicher Bedarf an proprietärer
| Software existiert. Daher sollte ein CD-Rohling hundert Euro
| kosten und der Profit an Microsoft usw. abfließen.

Das Problem bei "Techies" ist, dass sie für eine solche Entwicklung an der Schnittstelle zwischen Informatik und Gesellschaft nur eine technische Lösung suchen, d.h. im konkreten Fall einen nicht Intel/AMD Prozessor. Genauso wird bei der zunehmenden Verfolgung von P2P-Usern auf Verschlüsselung gesetzt, ungeachtet der Tatsache, die Unterhaltungsindustrie die Staatsmacht hinter sich hat und deshalb immer am längeren Hebel sitzt.


Es geht nicht darum eine rein technische Lösung als Allheilmittel zu propagieren oder gar gegen ein politisches Vorgehen abzugrenzen. Es geht darum auch technische Alternativen zur Verfügung zu haben, weil sonst über die Technik Fakten geschaffen werden, die sich nicht mehr umkehren lassen. Mir zumindst geht es nicht darum, mich in eine "kuschelige Nicht Intel/AMD/Motorola Ecke" zurückzuziehen, sondern um die sehr politische Forderung das technische Alternativen erhalten und gefördert werden sollte. Auch Transmeta hat in meinen Augen den Nachteil, das es sich um eine amerikanische Firma handelt. Zur Zeit machen sie nicht bei TCPA mit, aber wie lange werden sie dem Druck der US Regierung standhalten? Was gebraucht wird ist eine Europäische/Asiatische Alternative zur US Hardware Industrie. Freie Software allein ist eben nicht genug um eine freie Informationsinfrastruktur zu haben.



Insofern wird man um eine Konfrontation mit den Interessen der Unterhaltungsindustrie kaum herumkommen. Hierfür wäre es jedoch sinnvoll, sich möglichst Gedanken über ein Alternativmodell zu machen und nach Verbündeten zu suchen. Dies könnten z.B. die P2P-User, aber auch globalisierungkritische Gruppen wie attac sein.

Das finde ich gut!

Als Alternartivmodell schlage ich vor, dass die kulturelle Produktion in zukunft genauso wie die sozialen Sicherungssysteme (noch) durch Steuern und Pausachalabgaben, nicht aber durch Einzelabrechnung finanziert werden. Dies ist meiner Meinung nach die einzige Möglichkeit, wie man der Tyrannei des TCPA entkommen kann.
Ich glaube nicht, das es nur um die Unterhaltungsindustrie geht. Diese Maßnahmen sollten M.E. im Zusammenhang mit den Einschränkungen der Bürgerrechte in den USA und den versuchen der NSA & Co. gesehen werden, das Internet zu überwachen. Der freie und unkontrollierte Informationsfluß im Internet gilt sicher nicht nur der US Regierung als Ärgernis.


 Gruß Sven


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