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Re: [ox] Re: Umsonstladen



* Enrico Weigelt <weigelt metux.de> [2002-11-27 08:00]:
On Tue, Nov 26, 2002 at 01:21:05PM [PHONE NUMBER REMOVED], Holger Weiss wrote:
Naja. Angebot und Nachfrage erklaeren natuerlich Abweichungen vom
Aequivalenzprinzip. Aber wie kommt der Preis zustande, wenn Angebot und
Nachfrage ausgeglichen sind? Einfachstes Beispiel: Es gibt _einen_
Anbieter von _einem_ Tisch, fuer den es genau _einen_ Nachfrager gibt.
So leicht laesst sich das nicht vereinfachen. Es haengt z.b. auch 
massgeblich vom jeweiligen Bedarfsdruck der beiden Marktteilnehmer ab,
also wie noetig o. dringend der Tisch oder das Geld gebraucht wird.
Natuerlich spielen auch psychologische Faktoren, Ueberzeugungskunst, 
Verhandlungsgeschick, eine wesentliche Rolle.

Ja, es gibt alle moeglichen Faktoren, die den Preis modifizieren. Deine
Faktoren koennen aber nicht erklaeren, wie ein Preis zustande kommt,
wenn alle diese Faktoren durchschnittlich ausgepraegt sind. Wenn also
Angebot und Nachfrage uebereinstimmen, die Ueberzeugungskunst des
Verkaeufers durchschnittlich ist etc. Genau das wollte ich mit meiner
Vereinfachung zeigen (die man analytisch nicht nur machen darf, sondern
_muss_).

Wie "dringend" ich etwas brauche, geht allerdings ueberhaupt nicht in
den Preis ein (hoechstens indirekt ueber die gesellschaftliche
Nachfrage, das modifiziert den Preis aber auch _nur_, wenn sich die
Nachfrage _aendert_, und dann auch nur kurzfristig). Die "Dringlichkeit"
ist nur relevant, wenn man sich anschaut, wie jemand sein gegebenes
Budget bei gegebenen Preisen aufteilt. Aber die Preise _selbst_ aus der
"Dringlichkeit" zu erklaeren, waere absurd. Ich muss viel dringender
Brot essen, als ein Auto fahren. Trotzdem ist ein Auto geringfuegig
teuerer.

Aequivalenz ist vielleicht wohl nicht der richtige Begriff.
Kompromiss waere da passender.

Weil es gar keinen _Massstab_ fuer den Kompromiss gibt? Es ist _reine_
Verhandlungssache? Flugzeugverkaeufer koennen einfach Millionen Mal
besser verhandeln als Broetchenbaecker?

Holger

-- 
You tried your best and you failed miserably.
The lesson is 'never try'.
  
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