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Re: [ox] Freies Radeln gescheitert ?



On Wednesday 03 July 2002 14:07, Christoph Reuss wrote:
Thomas UG konstruierte noch ein absurdes Beispiel:

Das Beispiel ist überhaupt nicht absurd. 

Worin siehst du den Unterschied zur kostenlosen
Benutzung von Bürgersteigen? Offenbar werden diese nur
in seltenen Fällen von den Benutzern demontiert, und ein
Pfand braucht man gewöhnlich auch nicht zu hinterlegen,
um durch die Stadt laufen zu dürfen.

Der Grund ist doch offensichtlich:  Bürgersteige sind
nicht "mobil", und könnten nach der Demontage auch nicht
woanders eingebaut werden.

Klar geht das. Z.B. als Terrasse. Und das Einsammeln der
Platten ist vermutlich so einfach wie das von Wiener
Fahrradeinzelteilen.

Platten?  Bei uns bestehen Bürgersteige aus Asphalt, der
mühsam per Presslufthammer entfernt und dann erhitzt =
rezykliert werden müsste (was allerdings drittklassige
Qualität ergäbe).  Aber auch bei Platten wäre die Entfernung
ziemlich aufwendig und auffällig.

Das kommt auf die Größe der Platten an. Die großformatigen (1m x 
1m x 10cm) dürften in der Tat schwer zu bewegen sein. Platten im 
Format 30cm x 30cm x 5cm sollten sich aber leicht klauen lassen 
(s.u.), und noch kleinere (20cm x 20cm x 4cm) kann ein 
Fünfjähriger herumwerfen.

(Größenangaben geschätzt)

Auf einem kürzlich
privatisierten, zum Abriß vorgesehenen Gelände mag die
Hemmschwelle hingegen anders liegen.

Dort wird wohl der Besitzer bzw. die Baufirma darauf achten,
dass nichts wegkommt

Im Gegenteil. In dem Beispiel, das ich vor Augen habe, wurde ein 
vormals volkseigenes mehrstöckiges Hotel zugunsten einer 
Ferienbungalowsiedlung weggeknackt. Da war es gerade das 
Interesse des neuen Eigentümers, daß alles wegkommt.

Btw, ich finde es interessant, dass auf dieser Liste niemand
meine Frage nach einer "GPL-Keimform" für Fahrradverleih
beantworten konnte,

Wenn du meinst, daß Fahrradverleih etwas mit der GPL zu tun hat 
oder eine Keimform für irgendetwas darstellt, dann solltest du 
das erklären. So finde ich das erstmal nicht nachvollziehbar.

Der Zusammenhang, den ich sehe ist, daß bei einer Übertragung 
der Prinzipien der Entwicklung freier Software auf die 
Entwicklung materieller Produkte (z.B. Autos, Computer etc.)
oder gar auf deren Herstellung bestimmte Werkzeuge 
gemeinschaftlich benutzt werden müssen. 

Bei einem Projekt, das freie Software entwickelt, ist das z.B. 
der zentrale Server, von dem FTP, CVS, Mailinglisten etc. 
ausgehen. Dieses könnte von Außenstehenden in schädlicher Weise 
zweckentfremdet werden. Wie schwer wäre es z.B. auf Savannah ein 
Archiv raubkopierter Pornos einzurichten? 

Bei der Entwicklung materieller Produkte werden vermutlich auch 
Werkzeuge gemeinschaftlich benutzt werden, die bei unsachgemäßer 
Verwendung zerstört werden oder eine Gefahr für andere 
darstellen können. D.h. ihre gemeinschaftliche Nutzung wird eine 
Menge Verantwortungsbewußtsein von den Beteiligten erfordern 
oder nicht in der offenen Weise möglich sein wie bei 
Softwareprojekten.

In diesem Zusammenhang ist es traurig, daß die 
gemeinschaftliche zweckgemäße Nutzung von Fahrrädern, zumindest 
heute, nicht ohne Kontrollmaßnahmen zu funktionieren scheint. 
Bei Fußwegen klappt es aber durchaus. 

aber die Leute genügend Zeit haben,
irgendwelche unrealistischen "Gegenbeispiele" zu konstruieren 

Gegenbeispiel wogegen?

cu,
Thomas
 }:o{#
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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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