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Re: [ox] Notizen zur Selbstentfaltung



Hi Benni, StefanMz, alle!

Wenn ich so explizit erwähnt werde, muß ich wohl nochmal ran.

BTW: Zu den Konkurrenzsachen habe ich übrigens keinen richtigen
Dissens. Vielleicht ist das bei mir aber noch nicht so klar im Kopf,
wie bei dir, Benni.

2 weeks (17 days) ago Benni Baermann wrote:
On Thu, Feb 14, 2002 at 12:36:22PM [PHONE NUMBER REMOVED], Stefan Meretz wrote:
1. Beziehungen, die auf Selbstentfaltung basieren, können nicht auf
Zwang basieren, deshalb muss jedem Mitglied der Kooperation zu
jederzeit ermöglicht werden die Kooperation zu verlassen.

Ich halte nach wie vor das Kriterium des Gehen-Könnens für reichlich
ungeeignet, zumindest aber für viel zu eingeschränkt und von daher
völlig beliebig. Aber das ist hier nicht entscheidend.

Wenn meine Unterscheidung personale vs. gesamtgesellschaftliche
Kooperation zutrifft, und es stimmt, dass man aus letzterer nicht
aussteigen kann,
dann kann man den Zusammenhang doch so formulieren: Die
gesamtgesellschaftliche Kooperation muss so funktionieren, dass jeder
Mensch bedingungslos in ihr leben kann

D.h.: Die materiellen Bedingungen sind a priori gegeben - oder was
meint das genau?

und sie somit die universale
Vorausetzung dafür ist, aus personalen Kooperationen jederzeit
aussteigen zu können.

Mit der oben gemachten Interpretation ist dann die Möglichkeit des
Aussteigens gegeben, wenn ich nicht mehr materiell - und wie
festgestellt: entfremdet - von einer personalen Kooperation abhängig
bin.

Das finde ich aber sehr verkürzt. Ist das euer Ernst? Die ganze
Debatte um Freie Kooperation reduziert sich letztendlich auf die
Forderung nach einer ausreichenden Grundsicherung?

Ich hielte es für ausgesprochen wünschenswert von diesem
Ausstiegsfetisch endlich mal wegzukommen. Das trägt einfach nicht
sondern läßt sich so furchtbar leicht ad absurdum führen.

Kürzer: Die GPL-Gesellschaft, in der Geben und Nehmen entkoppelt sind,
als Voraussetzung für die freie Kooperation.

Hm, ja. Wobei die grosse Frage eben gerade ist, ob eine Gesellschaft
auf der Basis von Selbstentfaltung dazu in der Lage ist, diese
Bedingungen zu gewärleisten.

Wenn du mich fragst: Keine andere gesellschaftliche Formation ist es -
zumindest nicht auf dem erreichten Stand der
Produktivkraftentwicklung.

2. Wo Selbstentfaltung herrscht darf es keine sakrosankten Regeln
geben, denn dies würde Aufklärung ganz im oben genannten schlechten
System-Sinne sein. Wer sakrosankte Regeln setzt weil er meint, damit
alle Selbstentfaltungsbedürfnisse abdecken zu können, hat schon
verloren.

Auch gabs ja Dissenz bzgl. der Frage, ob wir nicht doch sakrosankte
Regeln brauchen - v.a. von StefanMn vorgebracht (CMIIW ->
http://coforum.de?Oekonux-Abk%FCrzungen;-)).

Ja, hab ich auch so in Erinnerung.

Das war ja das, was wir hier in Kaiserslautern nicht mehr so
ausführlich beackert hatten.

Nun, ich weiß inzwischen auch nicht mehr so genau. Einerseits denke
ich, daß es - jenseits von Naturgesetzen - sowieso keine sakrosankten
Regeln gibt. So gesehen ist die Forderung sowieso hohl.

Andererseits denke ich, daß es in Kooperationen durchaus Regeln geben
darf und soll, die Bestand haben. Das hat auch was mit Vertrauen zu
tun.

Ist dieser Dissenz nicht
dahingehend aufhebbar, dass eben auf dieser unhintergehbaren Ebene der
gesamtgesellschaftlichen Kooperation die Voraussetzung, dass jeder gut
leben kann, - faktisch, nicht als "Recht" - sakrosankt ist? Dass es
damit auf der Ebene der personalen Kooperation eben keine sakrosankten
Regeln geben kann.

Ja, könnte man vielleicht so sagen. Von mir aus Ok, wenn Stefan Mn.
jetzt auch noch zustimmt, sind wir am Ende doch noch alle einer
Meinung ;-)

Sorry, immer mehr habe ich das Gefühl, daß dieses Raster einfach
zumindest für mein Denken ungeeignet ist. Das für mich Entscheidende
kommt da drin nicht vor :-( .


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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