Zitiere RAUNHAAR aol.com:
Das Problem ist nicht die Tatsache, dass sich die
Vergesellschaftung hinter unserem Rücken vollzieht und damit
unsichtbar ist. Das Problem ist, dass es sich dabei nicht um
einen personalen Zusammensammenhang handelt, der dann auch
interventionsfähig ist (wie die FS), sondern um einen sachlichen
(abstrakten, nämlich den von Tauschwerten), der fast nicht
interventionsfähig ist. "Fast" deswegen, weil es natürlich hier
und da was zu "regulieren" gibt, aber der Grundcharakter, nämlich
das sich das Zusammenleben der Menschen nach der Bewegung von
Sachen (Waren/Werten) richtet, kann nicht angetastet werden.
Meine Auffassung habe ich thesenartig im Dschungel-Aufsatz
(http://www.opentheory.org/dschungel) aufgeschrieben. Das Wesentliche daraus für
den Kontext hier ist: Gesellschaft ist stets ein sich eigenlogisch selbst
reproduzierender Zusammenhang, der sich unabhängig von konkreten Einzelnen
herstellt. Da muss nicht erst eine Blutsideologie oder die unsichtbare Markthand
kommen, die den Zusammenhang herstellt, sondern das ist sowieso immer so. Die
Frage kann nun anders, IMHO angemessener gestellt werden: In welcher _Form_
stellt sich der Zusammenhang her, wie ist die Eigenlogik beschaffen? Dabei ist
der Waren-Fetisch nur eine mögliche Form, es kann selbstredend auch
nichtfetischistische Formen geben.
Meine Antwort auf deine Frage (puh, endlich...) ist also: Nee, ich meine keinen
"persönlichen" Fetisch, sondern gar keinen Fetisch. Dennoch ist klar, das auch
eine freie Gesellschaft eine Eigenlogik hat. Die Knackfrage ist: Wie ist diese
Eigenlogik beschaffen?