Oekonux-Modell (was: Re: [ox] On Conflict and Consensus)
- From: Stefan Meretz <stefan.meretz hbv.org>
- Date: Sun, 11 Nov 2001 10:45:19 +0100
Hi Stefan und wer sonst noch folgen kann,
ich versuche mal etwas Neues.
Ich nehme deinen früheren Passus:
>>>Vielleicht ist das ein bißchen Äpfel mit Birnen verglichen - weil die
>>>Freie Kooperation ja nichts über günstige Vorgehensweisen *innerhalb*
>>>einer Kooperation sagt, während Konsens*verfahren* sich in erster
>>>Linie darauf beziehen.
Das ist ein wichtiger Unterschied. Ich sehe es so:
- Konsensverfahren fokussieren sich auf den Gelingensfall und stärken
die Gruppe und wollen dadurch Konflikte bewältigbar machen;
- FK fokussiert auf den Scheiternsfall und stärken den Einzelnen und
wollen dadurch positive Prozesse befördern.
Unser Unterschied:
- Ich bin skeptisch, was die Konfliktbewältigung mit/in Konsensverfahren
angeht und sehe das Individuum als zu sehr eingeschränkt;
- Du siehst bei der FK positive Prozesse untergraben und empfindest die
Gruppe als zu sehr eingeschränkt.
Keines dieser "Verfahren" entspricht dem, was wir meinen, bei der FS in
Ansätzen zu sehen und was die Grundlage einer freien Gesellschaft sein
könnte.
Kann man das - roughly, roughly - so beschreiben?
Vermutlich hat das ganz viel mit unseren Erfahrungen zu tun, und die
sind offentsichtlich sehr unterschiedlich. Deswegen ist es vielleicht am
allerbesten, wir lassen diese Unterschiedlichkeit mal so stehen.
Mein Interesse wäre, eine positive Alternative zu formulieren - nicht
als "Synthese" (da sieht man, dass die Holzschnitt-Dialektik nicht
passt!), sondern in Aufhebung beider Ansätze.
Ein guter Anlass könnte doch die Fragestellung für den RLS-Wettbewerb
2003 sein: "Unter welchen Bedingungen sind individuelles Eigentum und
vergesellschaftete Produktion mit dem Ziel einer universellen
Entwicklung der Individuen und der Gesellschaft vereinbar?"
Vielleicht kommen wir weiter, wenn wir uns an der Aufhebung, an einem
Oekonux-Modell (mir fiel gerade kein besserer Name ein) versuchen. Was
meinst du, was meint ihr?
Ich habe jetzt nix mehr zu deinen Bemerkungen entgegnet, auch wenn es
mir in den Fingern gejuckt hat. Ist das ok so, oder willst du meine
Bemerkungen haben? Wir können ja auch forken: Kritik und Aufhebung;-)
Ciao,
Stefan
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