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Re: [ox] Zur Kritik der Freien Kooperation



Hi nochmal!

Jetzt muß ich mich mal selbst zitieren.

Yesterday Stefan Merten wrote:
Daß da [in diesen Beziehungen, menschlichen Interaktionen] Macht
*auch* drin vorkommt und je entfremdeter desto mehr will ich nicht
                           ^^^^^^^^^^^^^^^
bestreiten.

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr merke ich, daß das ein
wichtiger Knackpunkt sein könnte. In entfremdeten Beziehungen, in
Beziehungen, die wegen etwas Drittem (z.B. Geld) und nicht um der
Sache selbst willen existieren, da ist Macht an der Tagesordnung.

Wenn ich dagegen eine Sache um ihrer selbst willen mache, wenn ich
eine menschliche Interaktion um einer gemeinsamen Sache oder um der
Interaktion willen betreibe, - wenn ich mich mithin individuell
und/oder kollektiv selbstentfalte - dann ist Macht nur hinderlich, ja
sie stört die Selbstentfaltung strukturell. Egal, ob es sich dabei um
direkten Zwang oder um die Erpressung der Freien Kooperation handelt.

Das ist es wohl, was mich an der Freien Software und ihrer
Produktionsweise so begeistert. Da wird vorgemacht, wie die
individuelle und kollektive Selbstentfaltung Macht - und übrigens auch
Ohnmacht - nur noch zum Störfaktor werden läßt. An dieser Sorte
Aufhebung von Macht bin ich interessiert - nicht an deren unendlicher
Perpetuierung.


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

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Organisation: projekt oekonux.de


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