[ox] Re: Konkurrenz
- From: Benni Bärmann <benni obda.de>
- Date: Wed, 5 Sep 2001 07:24:26 +0200
Hallo!
On Tue, Sep 04, 2001 at 11:58:41PM [PHONE NUMBER REMOVED], Stefan Merten wrote:
Hmm... Schade, daß du dich nicht mehr befassen willst :-( .
Ne, so hab ich das nicht gemeint. Ich denke halt nur, dass wir da einfach
ein unterschiedliches Verständnis haben, dass das aber nur Nuancen sind und
deswegen nicht so wichtig. Aber scheinbar siehst Du das ja anders ...
Das würde ich halt nicht mehr als Konkurrenz bezeichnen, sondern
meinetwegen als mehrere parallele Arbeitsgruppen, die u.U. auch wieder
kooperieren.
Vorübergehend ist es aber klar eine Konkurrenzsituation.
Wieso denn? Wenn Konkurrenz == Wettbewerb, was zwingt dann parallele
Arbeitsgruppen miteinander in Wettbewerb zu treten? Um welches Ziel zu
erreichen? Um es noch mehr zuzuspitzen: Um auf welcher Skala einen
Strich mehr zu erreichen?
Auf ihrer eigenen. Es gibt Situationen in denen man einfach zeigen will,
dass man besser ist. Nenn´ es meinetwegen einen sportlichen Wettstreit.
Warum ist es nicht denkbar, daß sie einfach unabhängig voneinander
tätig werden?
Ja, das ist natürlich auch denkbar.
Eben das was ich
Konkurrenz in kooperativer Atmosphäre nenne.
Das ist für mich ein Widerspruch in sich. Aber wenn du gerne auf alles
das Bapperl Konkurrenz kleben willst...
Jedes nicht kooperative Spiel (darunter fallen die allermeisten Spiele) ist
genau das. Man einigt sich in kooperativer Atmosphäre auf gemeinsame Regeln,
in deren Rahmen man dann konkurriert.
Es kann auch klarerweise nicht darum gehen, Kooperation
zu erzwingen - ein klarer Bruch der Selbstentfaltung.
Genau. Wenn jemand nicht kooperiert, dann konkuriert er mehr oder weniger
notwendig.
Sorry, aber das ist nun wirklich Unsinn. Wenn jemensch nicht
kooperiert, dann ist ihr Handeln vielleicht Konkurrenz - vielleicht
aber auch einfach nur etwas ganz anderes - z.B. auf einem anderen
Feld.
Du hast natürlich Recht. Ich meinte was anderes als ich geschrieben habe,
nämlich das man jedes Verhalten quasi auf einer Skala von Konkurrenz zu
Kooperation einordnen kann und wenn ich mich von Koooperation wegbewege,
dann bewege ich mich notwendig zu Konkurrenz hin. Ignorieren ist sozusagen
der Nullpunkt dieser Skala.
Deine Parallelen/Alternativen/... sind für mich nur unterschiedliche Punkte
auf dieser Skala. Wenn Du was substantiell anderes meinen solltest, müsstest
Du mal sagen, was das für eine Skala quer dazu sein soll.
Der Bezug deiner Handlung ist mitnichten unwichtig sondern u.U. sehr
zentral. Wir müßten uns nicht über die Abschaffung des Kapitalismus
unterhalten, wenn der Bezug auf den Geldfetisch und damit die
vielfältige Entfremdung ein so großes Problem wäre. Dann könnten wir
einfach die negativen Potenzen der Konkurrenz gesetzlich verbieten und
wir wären im Paradies.
Das alles Negative mit Konkurrenz zu tun haben muss, ist jetzt aber schon
wieder eine andere These. Die ich im übrigen nicht teile. Erzwungene
Kooperation ist mindestens genauso schlimm.
Oder in einem anderen Bild: Ob ich nach eigenem Gusto vor mich
hinlaufe oder mit jemenschem um die Wette verändert die Natur meines
Laufes ganz erheblich. Und wenn ich nur gemeinsam mit jemenschem gehe,
ohne mit ihr zu wetteifern - das unterscheidet sich ebenfall zu einem
Gang, den ich alleine mache, den parallel aber gerade Millionen andere
auch machen.
Bestreite ich doch garnicht.
Alles als Wettbewerb / Konkurrenz betrachten zu wollen finde ich eine
üble Zurrichtung der Realität auf ein bestimmtes Modell.
Sehr männlich allerdings...
Alles als männlich/weiblich betrachten zu wollen finde ich eine üble
Zurichtung der Realität auf ein bestimmtes Modell. ;-)
Aber Du hast natürlich schon recht, dass im herrschenden Rollenverständnis
die beiden Pole meiner Skala oft mit männlich/weiblich identifiziert werden.
Grüße, Benni
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