[ox] Schnipsel
- From: Stefan Merten <smerten oekonux.de>
- Date: Tue, 31 Jul 2001 23:45:50 +0200
Hi!
Wieder ein paar Schnipsel.
Mit Freien Grüßen
Stefan
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Unter
http://www.ix.de/ct/01/03/020/
findet ihr ein Interview zum Thema "E-Business wird anders". Ein paar
Zitate:
c't: Herr Professor Österle, Sie haben den Satz `The hype goes, the
net grows' in den Mittelpunkt Ihres Vortrages zur Eröffnung der
Tagung gestellt. Was ist der Hintergrund dieser Bemerkung?
Österle: Die Vernetzung, das traut man sich kaum noch zu sagen, löst
eine neue Ära der Wirtschaft aus. Aber das geschieht deutlich
anders, als sich das viele vorstellen. Es liegen riesige Potenziale
in der zwischenbetrieblichen Zusammenarbeit, weil wir dreißig Jahre
IT angewandt haben für innerbetriebliche Optimierung und
Integration. Jetzt kommen wir in eine Phase, in der auf breiter
Ebene zwischenbetriebliche Abläufe angeschaut, integriert und
optimiert werden. Das muss geradezu ein gewaltiges Potenzial haben
und wird die Wirtschaft entscheidend verändern.
c't: Warum muss das so sein? Womit belegen Sie das?
Österle: Weil da so wenig gemacht worden ist. Da haben wir
Urzustand. Das ist so, als ob wir einen neuen Erdteil entdecken. Das
ist der eine Punkt, der mich umtreibt, der Glaube an Collaborative
Processes. Ich behaupte, dass Integration von Daten zum Punkt, an
dem sie gebraucht werden, bereits der Treiber der bisherigen
Informatisierung war, und noch viel mehr der Treiber der zukünftigen
Informatisierung sein wird, weil der Ort, an dem sie gebraucht
werden, durch die Mobile Devices flexibel wird. Wir werden alle
diese Technologien nutzen, um alle diese Daten von irgendeinem Punkt
der Wirtschaft an einen anderen zu bringen, wo sie gebraucht werden.
Jede Information, die irgendwo auf der Welt entsteht, wird mit
geringem Zeitverzug bei sehr vielen von denen sein, die sie
brauchen.
...
c't: Ist das Internet tatsächlich so eine fundamentale Innovation
wie die Elektrizität oder die Eisenbahn?
Österle: Ich denke, es ist deutlich größer. Der schnelle Transport
von Informationen, da sind wir noch so weit weg von den
Vorstellungen, was das alles noch bringen wird, dass ist ungefähr
so, als wenn wir heute einem Nomaden in der Wüste die
Containerschifffahrt erklären würden. Der entwickelt die Vorstellung
eines Containerschiffes oder eines Hafens nie, weil er Wasser nur in
trinkbaren Mengen kennt.
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c't 3/2001, S. 34
Probleme bei VA Linux
VA Linux droht wirtschaftlicher und juristischer Ärger. Mitte
Februar mußte der amerikanische Linux-Spezialist eine Gewinnwarnung
ausgegeben: Der Verlust wird im aktuellen Quartal mit 24 bis 28
Cents pro Aktie fast doppelt so hoch ausfallen wie erwartet. Als
Grund nennt das Unternehmen die `allgemeine wirtschaftliche
Verlangsamung', die alle Bereiche des Unternehmens - von der
Bannerwerbung auf den eigenen Websites bis zum Verkauf von
Linux-Servern - negativ beeinflußt. Vor einem guten halben Jahr
hatte VA-Linux-Chef Larry Augustin noch für Ende 2001 schwarze
Zahlen prognostiziert.
...
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c't 3/2001, S. 90, (wenige Ausschnitte)
Moviez zum Nulltarif
Raubkopierte Filme im Internet - die Filmindustrie hat ein Problem
Neue Videoformate ermöglichen den Download von raubkopierten Filmen
aus dem Internet undstürzen die Filmindustrie in eine ähnliche Krise
wie MP3 die Musikbranche.
...
Was Napster für die Musikbranche bedeutet, das könnten für die
Filmindustrie schon bald Peer-to-Peer-Tauschbörsen wie Freenet
(http://freenet.sourceforge.net) oder Hotline (www.bigredh.com)
sein. Hotline fristet bisher ein Schattendasein, obwohl es bereits
seit Jahren existiert. Dabei ist dieses Peer-to-Peer-Netz flexibler
als Napster, vor allem in Bezug auf die ausgetauschten Dateitypen.
Neuerdings erlebt Hotline aber eine Renaissance - nämlich als
Tauschbörse für digitale Kopien von Kino- und Videofilmen.
...
Der Internet-Anbindung des Normalverbrauchers fehlt es noch an
Bandbreite, um den Download von Kinofilmen aus em Netz zum
alltäglichen Kavaliersdelikt werden zu lassen. Aber es ist nur eine
Frage der Zeit, bis schnellere Zugänge und Flatrates die Schwelle
für jedermann so niedrig hängen, daß `Video on demand' eine ganz
neue Bedeutung bekommt.
Die Filmbranche wird sich der Herausforderung stellen müssen. Nach
den Erfahrungen, die derzeit die Musikindustrie macht, dürfte klar
sein, daß juristische Maßnahmen und technische Sperren allein keine
angemessene Antwort darstellen.
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