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Re: [ox] GPL im Architekturbereich



Jens Wilke schreibt:
Bleibt festzustellen, daß die GPL insbesondere für Detailplanungen 
in Frage käme. D.h., Details wären frei verfügbar und könnten, und 
das ist vielleicht mit dem Zusammenstellen einer Linux-Distribution 
vergleichbar, als Dienstleistung von professioneller Seite aus zu 
einem Projekt zusammengestellt werden.
Über 3D-Gartenplaner, denen die Funktion von YAST & Co zufällt, 
lasse ich mich hier nicht aus. Die sind unbrauchbar.
Aber gerade die Verbreitung von Details lässt sich schwer 
kontrollieren.
Es ist kaum nachvollziehbar, wo überall eigene Zeichnungen 
eingesetzt wurden und ob sie auch unter der GPL weitergegeben 
werden, es ist ohnehin üblich, Ideen von anderen Projekten zu 
"klauen". Da fragt niemand nach dem Copyright.

Die Arbeit von Landschaftsarchitekten besteht nicht nur aus dem 
Zusammenstellen von Details, der umgekehrte Weg ist der 
Richtige: aus einer Idee wird ein Gesamtkonzept, das wiederum 
dann immer weiter verfeinert, d.h. detailliert wird.
Die Arbeit der Detailplanung entspricht also weniger als 50% der 
Planung.
Der Rest ist individuelle, auf ein einziges Projekt bezogene Arbeit.

Hi Jens und willkommen!

Irgendwie muß ich meine Einwände anläßlich Johannes'  Thesen
bei Dir fortsetzen:

1. Die Planung kann ja wohl auch ein kooperativer Prozeß mit den
Beplanten sein und nicht alleiniges Werk des Planers. Planung als
"Stakehoder design" setzt aber voraus, daß Bürger oder Kunden 
zu Mitplanern gemacht werden.
2. Wenn dem aber so ist, genügt es nicht und ist es, wie Du selbst
aufzeigst, wohl meist der falsche Weg, mit "Details" anzufangen,
sondern es wird so etwas wie eine "Idee" am Anfang stehen. Warum
aber soll diese Idee etwas individuelles sein, warum soll man die
*Prinzipien* guter Planung nicht auch mit den Stakeholders 
diskutieren oder in Werkzeugen vergegenständlichen können?
3. Ich kenn ja nicht sehr viel aus der Szene, aber zum Beispiel
die Permakultur von Bill Mollison, die ich ohne Übertreibung 
als Open Souce Idee in der Siedlungs - und Landschaftsentwicklung 
beschreiben würde  (siehe die ständig wachsenden
Informationsströme zwischen den Ökodörfern, wie sie in
gaia.org ein wenig zum Ausdruck kommen) beruht auf sehr 
klaren abstrakten Modellen: das ist überdies die Voraussetzung
für ihren unglaublichen Detailreichtum.

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