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Re: Die Killerapplikation (was: Re: [ox] So koennte es laufen...



1 day ago Stefan Merten hat geschrieben :)

Hi Ulli!

Zunächst mal fand ich deinen Eingangstext gar nicht übel. Er bringt
einige Dinge m.E. ganz gut auf den Punkt.

6 days ago Ulli Wetzig wrote:
Ok, Killerapplikation ist vielleicht nicht das richtige Wort. Es 
hat symbolischen Charakter.

Darauf würde ich gerne näher eingehen.

Die Killerapplikation hat Symbolcharakter, da sie die Schnittstelle 
für die GPL-Gruppe wird, wie diese genau aussieht, funktioniert und 
geregelt wird ist unsere dringende Aufgabe, die wir lösen muessen. 
Ich fühle mich einigen Grupen zugehörig, und diese Gruppen sind auf 
eine bestimmte Weise organisiert, so bin ich z.B. Deutscher und diese 
Gruppe liefert mir Regeln, stellt die Ressourcen her, spricht die 
gleiche Sprache, und und und. Ich bin Familienmitglied, eine deutlich 
kleinere Gruppe, die mich aber auch sehr beeinflusst. Ich bin 
Europäer und ich bin Freund und wenn ich arbeite, bin ich Mitarbeiter 
und eine Firma gibt mir dann Regeln (wann ich was machen muss) und 
die _heute_ sehr wichtige Ressource, das Geld.


Ich warte auf die entscheidenen 
Entwicklungen die die Menschen in grossen Teilen zu völlig neuen 
Wahrheiten führt.

D.h. du wartest nicht nur auf neue Technik, sondern auch auf neue
Möglichkeiten von Sozialität durch diese Technik, im Sinne von
Erlebnissen aus deinem Eingangstext. Richtig?
 
Warum ist für uns alle das Internet DER Fortschritt? Weil es die 
Fähigkeit hat eine riesige Gruppe zu bilden und sich zu organisieren 
und das auf sehr effektive Weise. Das Buch war ebenfalls eine gosse 
Erfindung, weil es ähnliches leistete (durch das Wissen in den 
Büchern bildeten sich effektivere Gruppen).

Zu den nötigen technischen Vorraussetzungen zähle 
ich unter anderem die Spracheingabe, wenn sie flüssig und ohne grosse 
Komplikationen zur Steuerrung und Texteingabe geeignet sein wird.

Spracheingabe und verstehende Systeme (sag' ich jetzt einfach mal so
;-) ) würden in der Tat einen (noch) intuitiveren Umgang mit
(Computer-)Technik möglich machen.

Spracheingabe ist einfach nochmal eine enorme 
Effenktivitätssteigerung, da die Kommunikation erneut revolutioniert 
wird. Brief -> Telegramm -> Telefon -> Mail/SMS ->Instant Messaging 
-> Voicemail 

Vielleicht mal runtergebrochen auf unsere Debatten über allgemein
nutzbare Maschinen wäre das z.B. ein System, dem du erzählst: "Also,
meine Jeans soll blau sein - nein schwarz! - und sie soll den und den
Schnitt haben und links eine große und rechts eine kleine Tasche -
vorne natürlich. Hinten nur eine rechts - von vorne gesehen meine ich.
Wann kann ich damit rechnen? Ach so, Größe 34x36 wäre gut. Alles
klar?" und das dir das ausspuckt was du haben willst. Anstatt
hinschreiben zu müssen

Wichtig ist ein System an dem alle beteiligt sind, weil das System 
den Organisationsrahmen bildet, so wie heute Staaten, 
Staatengemeinschaften, Vereine, Gewerkschaften,... die 
Organisationsrahmen bestimmen. In dem System können _alle_ 
organisiert werden, und nehmen viel direkter und schneller 
aufeinander Einfluss. Das System verwaltet/verteilt _alle_ Ressourcen 
nach von den Teilnehmern bestimmten Regeln.
Ich hab lange überlegt, aber ich fürchte die GPL-Gesellschaft wird 
immer nur existieren können, wenn die techn. Vorraussetzungen 
stimmen und dabei bin ich nicht gern von Technik abhängig. 


	<wanted>
	  <cloth>
	    <type>jeans</type>
	    <color>black</color>
	    <size>34x36</size>
	    ...
	  </cloth>
	</wanted>

Verknüpft mit der neuen Sozialität würde sich das potenzieren.

Ähnliches erleben wir ja heute schon mit dem Web. Es ist so einfach zu
bedienen, daß selbst Computer-LaiInnen sich die interessantesten
Informationen saugen können. Da gibt's schon einen qualitativen Sprung
gegenüber FTP, Gopher, etc. pp., die es ja alle vorher schon gegeben
hat, die aber nicht diese durchschlagende Wirkung hatten.

WWW formte die größte _Gruppe_ mit ähnlichen/gleichen 
Erlebnishintergrund.
 
Sehr wichtig finde ich ebenfalls etwas wie einen automatischen 
Terminkalender, der in der Lage ist Gruppen innerhalb kürzester Zeit 
so organisieren (Anfragen + Bestätigung) oder der an regelmässige 
Tätigkeiten errinnert

Solche Software wäre in der Tat in manchen Fällen eine Hilfe. Aber da
gibt's doch schon Lösungen - oder?


Ich vermute auch, dass es da gewisse Lösungen gibt, aber ich hab noch 
von keinem GPL-Terminkalenderprogramm gehört. :)
Ich halte die Terminfunktion für wichtig, da sie es ermöglicht, dass 
ich z.B. einen Mittwoch für mich als "Arbeitstag" definieren kann, 
das System weiss nun wann ich "nutzbar" bin, wenn es zudem 
weiss _was_ ich kann, kann es mich automatisch dort zuordnen wo ich 
am nächsten Mittwoch am besten helfen kann. Ich muss dann nur noch 
den Vorschlag bestätigen. 

Wir sind grade erst dabei 
die nötigen Programme zu schreiben auf dessen Grundlage sich die 
"neue" Gesellschaft gründet,

Neue Technik, neue Software kann die Gesellschaft nicht umwälzen - das
müssen schon Menschen tun. Aber sie kann es massivst begünstigen. In
diesem Sinne würde ich dir Recht geben.

Ja, neue funktionen der Technik sind Bedingung, damit sich die 
Menschen "verbessern".
Unter den Bedinungen Bücher/Telefon/Auto z.B. haben wir es (in 
unserer Gruppe)  bis zur Demokratie geschaft.

OpenTheory ist ja gerade so ein Versuch, Kommunikation mit Hilfe von
neuer Technik zu unterstützen.

das eigendliche Lernen und Begreifen des 
Neuen selbst hat erst bei wenigen Menschen begonnen, die meisten 
Menschen sind noch in ihren alten Werten und Welbildern gefangen, die 
"Aufklärung" geht schleichend vorran. Doch jedes neue Napster, wird 
einem die Augen weiter öffenen.

Dem würde ich zustimmen. Immer mehr Menschen sehen an solchen
Beispielen, daß plötzlich ganz neue Sachen möglich sind. Und um bei
der Musik zu bleiben: alle Versuche der Musikindustrie kommen nach
meiner Einschätzung gegen die Welle nicht mehr an, die es schon jetzt
ganz offensichtlich gibt.

Aber um ein Ideal zu entwerfen:
Die Killerapplikation könnte vielleicht folgende Dinge:
Menschen in Kontakt bringen, sich gegenseitig schreiben, sehen, hören 
können. Termine gemeinsam zu verwalten, 
Interessensgruppen untereinander erreichbar machen (alle Deutschen, 
alle Kinder, alle Köche, alle Rapper, alle Masochisten, alle 
Äpfelesser)

Das finde ich einen wichtigen Aspekt! Das wäre eine wichtige
Grundlage, um alle (potentiellen) Interessenten an einen Tisch zu
bringen, wenn wichtige Dinge zu entscheiden sind. Ich kann ja nicht
wegen einer Frage der Gestaltung der neuesten Apfel-Plantage eine Mail
an `all world.org' schreiben.

Es muss ein Programm, eine Webseite, oder irgend _eins_ sein, das 
dann ALLE benutzten, das für alle einen gleichen Erlebnishintergrund 
bildete und uns dadurch endlich befähigt ALLE an einem gigantischen 
Strang zu ziehen.

persöhnliche Infomationen sicher und vom einzelnen 
kontrollierbar mit anderen abgleichbar machen. 
Hirarchien/Status in Gruppen finden/festlegen/erkennbar machen 
können.

Warum findest du das wichtig? Aber das ist vielleicht gar kein
schlechter Gedanke in gewisser Hinsicht. Andererseits hat gerade die
Internet-Kommunikation so heftig (angenehm) egalisierende Wirkung, daß
ich das nicht gerne aufgeben würde.

Es ist effektiver zu wissen wer was kann und wenn man gemessen an 
den Fähigkeiten natülichen Hirarchien bilden kann, sofern sie für die 
benötigte Tätigkeit sinnvoll (effektivitätssteigernd) ist. Es gibt 
sicher einige Aufgaben wo es besser ist, das nicht jeder die gleichen 
Rechte/Pflichten hat, z.B. Hausbau, der Maurer muss sich nicht für 
das Dach verantwortlich fühlen, falls er jedoch kann oder will gibt 
es die Möglichkeit zum neuorganisieren, aber am Anfang wird er 
erstmal nur in seiner Funktion als Maurer angefordert.

Hoffe man konnte mich verstehen :))

Ich denke, ich sehe langsam deinen Punkt.

Im Moment stelle ich mir so eine Art GPL-Browser vor, mit 
Wahl-Plugin, Terminkalender-Plugin, Links zur 
Reccourceneingabe (z.b. ich habe ein xxx am Ort yyy, wer braucht es)
Foren fürs finden/ausdenken neuer Projekte (z.B. Berliner Bäcker 
wollen Brotmachiene bauen)


						Mit li(e)bertären Grüßen

						Stefan


War wieder nicht einfach, aber ich hoffe ihr seht die Punkte :)))

Grüsse
Ulli 

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