Re: [ox] Re: weiterlink f r linkliste von oekonux?
- From: Stefan Merten <smerten dialup.nacamar.de>
- Date: Sun, 27 Aug 2000 00:01:13 +0200
Hi Volker!
2 weeks (20 days) ago Volker Grassmuck wrote:
Bin dabei auf folgende Site gestoßen, von der mich interessieren würde, ob
hier jemande die Protagonisten kennt und einschätzen kann, was da passiert:
allmende - Akademie für Selbstbestimmung in Gesellschaft und Ökonomie e.V.
http://www.allmende.de/
Kontakt: Marco Mühlen & Jürgen Behm, beide HH.
Zentral sind die Schriften von Yoshito Otanis.
Kenne ich leider alle nicht.
Einige weitere Aufsatztitel:
Die große Täuschung - Marx und Marxismus
Die Bodenfrage und ihre Lösung
Ursprung und Lösung des Geldproblems
Dirk Kühne: Neue Volkswirtschaftslehre. Einführung in ein neues Geld und
Bodenrecht
Marco Mühlen: Aktualität einer vergessenen Bewegung: Die Bodenreformer
Dirk Kühne: Alternative Geldordnung: Proudhon und seine Tauschbank
Marco Mühlen: Freier Zugang zu Grund und Boden
Allerdings drängt sich mir bei der Auswahl der Überschriften ein
Verdacht in Richtung Gesellianer auf. Weitere Recherchen haben mich
unter
http://www.partisan.net/archive/espero/esp8.html
auf den o.g. Artikel von Dirk Kühne geführt, der ebenfalls zu dieser
Akademie gehört. Das erhärtet meinen Verdacht, daß die Leute vor allem
in die Richtung denken, die am klarsten von Silvio Gesell formuliert
wurde und - leider - auch in anarchistischen Kreisen erheblichen
Anklang findet.
Einige einschlägige Links:
http://www.anjora.de/ddw/
http://ourworld.compuserve.com/homepages/ruetten/Gesell.htm
http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/
Die Krisis-Kritik dazu ist leider nicht online :-( .
Um es deutlich zu sagen: Ich halte die Theorien der Gesellianer für
*absoluten Blödsinn* - vor allem weil sie letztlich nicht wissen wovon
sie reden. Die betreiben Kapitalismus"analyse" auf dem Niveau des
"gesunden Menschenverstandes" - dem dann halt die Notwendigkeit des
Finanzkapitals nicht einleuchtet und die letztlich
Verbesserungsvorschläge für die Tauschgesellschaft machen. Ich denke,
daß mensch kein Marx-Anhänger sein muß, um zu verstehen, daß deren
Konzepte nicht funktionieren können. Vor allem aber kommen/wollen sie
eben nicht aus der Tauschgesellschaft raus, sondern versuchen sie
lediglich zu verbessern.
Gefährlich sind diese Leute, weil sie bei der momentan latenten
Untergangsstimmung in Teilen der Bevölkerung - viele spüren ja, daß es
so nicht weitergehen kann - den Leuten kräftig Sand in die Augen
streuen können. Ich hatte mal das - zweifelhafte - Vergnügen auf einer
Veranstaltung zu sein, die gut und gerne als Propagandaveranstaltung
durchgehen konnte. Oh Mann, was mit Multimedia, heimeliger Atmosphäre
und schönen Sprüchen alles erreicht werden kann, ist schon unheimlich.
Selbstredend war die anschließende Diskussion ein Witz - der Referent,
der sich selbst permanent als Gärtner bezeichnete, wollte oder eher
konnte nicht auf die kritischen Nachfragen eingehen, die aus dem
Publikum kamen.
Es ist schon bemerkenswert, wieviele Leute sich in den letzten paar
Jahren mit diesen Geldtricksern (eben nicht kritisch)
auseinandergesetzt haben. Auf der Veranstaltung damals waren z.B. auch
viele Leute aus dem Esoterikbereich, die solche einfachen Konzepte zur
Lösung aller Probleme aufsaugen wie Honig.
Mit li(e)bertären Grüßen
Stefan
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http://www.oekonux.de/