Ich will's nochmal versuchen: Personal-konkrete Organisation im
Feudalismus bedeutete nicht, dass jeder Sklave, Bauer (u. Frauen, Kinder
etc.) usw. den Sklavenhalter, Fürsten, Pfaffen etc. auch "persönlich"
kennen musste. Trotzdem war er abhängigskeitsmäßig "zugeordnet", und
_darüber_ regelten sich primär die gesellschaftlichen Produktions- und
Reproduktionsbeziehungen. So ist es auch bei der Freien Software - nur
ohne Abhängigkeitsbeziehungen, sondern quasi als Assoziation freier
Menschen. Die Herstellung der Software läuft über konkrete
Kommunikationsbeziehungen - nicht wie beim Kapitalismus als "voneinander
unabhängig betriebene Privatarbeiten", von denen sich erst in Nachhinein
rausstellt, ob das produzierte Zeug überhaupt auf ein Bedürfnis trifft,
sprich: verkaufbar ist. Also nicht der Wert regelt die gesellschaftliche
Produktion und Reproduktion, sondern die Bedürfnisse der Menschen (in
der FS-Enklave: der Software-Entwickler/innen) werden direkt
kommuniziert und dann umgesetzt. Der Wert fällt weg, die Entlastung
bleibt!
Stefan Merten:
Nicht nur finde ich das bei Freier Software einen wichtigen
Unterschied zu feudaler Vergesellschaftung, sondern finde es wegen der
Entlastungsfunktion eben auch positiv.
Die Entlastungsfunktion verschwindet nicht, sondern der
"selbstorganisierende Mechanismus" (hab kein anderes Wort) ist ein
anderer: Statt "Wert" (mit Tausch und allem was dranhängt) nun
"Selbstentfaltung" (mit Kommunikation und allem was dranhängt).