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Re: [ox] Sprachliches (-D)



Hi!

Today Sabine Nuss wrote:
Pit Schultz schrieb:
naja, am anfang war das wort und er nannte es byte.
faende schon interessant die wortumgebungen und herkuenfte etwas
zu untersuchen bevor man sich mit den gelaeufigen
begriffsbildungen zufrieden gibt.

Ich denke auch, daß wir uns zumindest hier über die Verwendung von
Begriffen verständigen müssen - wie gesagt dürfte es ja schon
schwierig genug werden.

Dann wird die Form aber zum Inhalt und wir stecken mittendrin in der
Diskussion.

Na, macht ja nix ;-) .

Wenn ich's richtig sehe, scheint es hier schon mal eine allgemeine
mindestens kapitalismuskritische Haltung zu geben. Das ist ja schon
mal wichtig zu wissen. Oder gibt es hier jemenschen, der den
Kapitalismus für die letzte Bestimmung der Menschheit hält?

Aber ok. Du hast Recht, wenn Du sagst, daß Ökonomie ein
ideologischer Begriff ist und "open" schon besetzt ist und "frei" auch
mißgedeutet werden könnte und so weiter...aber, gerade diese Begriffe,
wie "frei" und "offen" sagen halt nichts aus ohne einen Bezug: Frei von
was? Offen worin? Jeder, der diese Worte benutzt wird wahrscheinlich
einen anderen Bezug im Kopf haben, Rosa sagt frei und meint was anderes,
wie Clinton, wenn er frei sagt.

Definitiv ;-) .

Wo fangen wir also an? Wenn Worte von
den "Verhältnissen" in Gesellschaften geprägt, gebildet und sozialisiert
werden und ich denke, es ist so, dann muß man doch erst diese
Verhältnisse verstehen, um dann die Entstehung und Bedeutung der Worte
zu begreifen. Oder geht es auch andersrum? Nich' so recht, oder, weil
wir ja selbst in einer Gesellschaft leben, die uns in eine Sprache
hinein sozialisiert hat, deren vielfältigen, scheinhaften und
doppeldeutigen Konnotationen wir fast nicht mehr erkennen, weil sie sich
längst in den Gehirnwindungen festgesetzt haben, als wir anfingen zu
krabbeln. Das nun eine wahrhaft kryptische Erklärung dafür, daß die
Debatte um die Worte, die wir benutzen ihre Schranke an uns selbst
findet. Damit will ich sie nicht abwehren, nur ein wenig auf die Grenzen
weisen (für Grenzüberschreitungen bin ich aber offen).

Ich schätze, es ist einfach ein Wechselspiel zwischen der Bedeutung
der Worte und den Sachverhalten die sie bezeichnen das noch
individuell gebrochen. Aber so ist halt die Welt :-) .

Auch die neoliberalen Denker beanspruchen "Offenheit" und "Freiheit" als
Zielsetzung ihrer Theorien, vielleicht sollten wir auf diese Begriffe
einfach ganz schlicht verzichten. Das würde gehen.

Mein einfachster Anspruch ist, daß auf diesem Planeten keiner mehr
hungert (und das nicht nach dem Atomkrieg ;-)-: ). Das ist wohl schon
überprüfbar...

Am schönsten ist es
nämlich, wenn sich diese Zustände (hier im naivsten und unschuldigsten
Sinne gemeint) aus der Sache selbst ergeben, ohne daß man sie behaupten,
betonen, beweisen oder ständig verprechen muß. Nicht wahr?

:-)

Ich fürchte ganz so für sich selbst spricht nur das allerwenigste.
Alles ist wohl irgendwie kulturell vermittelt.


						Mit li(e)bertären Grüßen

						Stefan





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