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Message 00878 [Homepage] [Navigation]
Thread: choxT00878 Message: 1/1 L0 [In date index] [In thread index]
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[chox] Fwd: Re: Open Source Elektrofahrzeeuge



Ein schöner Zufall. Im Zug meiner Bemühungen um die
Solarenergie/Ökologietechnik/ErneuerbareEnergie -Szene bin ich auf
folgenden Unterstützer freier Software in der Newsgroup
E-Fahrzeuge-W4(AT)yahoogroups.de gestoßen. Sein Brief ist sehr interessant
und trotz allem - ermutigend.
f


Raphael Langerhorst <raphael-langerhorstATgmx.at>
schreibt

Sehr geehrter Herr Nahrada,

Vielen Dank für Ihre Informationen... Antworten im Text weiter unten...

On Sunday 16 May 2004 17:41, you wrote:
Sehr geehrter Herr Langerhorst,

über Umwege ist Ihr Posting in der Elektrofahrzeuge - Yahoogruop auch an
mich gelang. Herzlichen Dank an Franz Niessler von Eurosolar Austria,
der
neuerdings als erster aus der Ökologie-Szene sehr gekonnt das Internet
als
Vernetzungsmedium auch zwischen den "Szenen" praktiziert. Er weiß
anscheinend sehr genau wem er was schickt und wie sich die Gedankengänge
von Menschen gegenseitig befruchten können.

Sicher ganz gut, dass es solche Leute gibt.


Also... ihr Plädoyer für Open Source Software ist sehr gut, aber bevor
das
Thema" begraben" wird sollte man versuchen auch noch darauf zu sprechen
zu
kommen daß manche Leute dieses sehr erfolgreiche Prinzip auch auf
Hardware
übertragen wollen. Und hier sehe ich hundertfachen Nutzen, gerade in
einer
Zeit, in der uns das Internet befähigt, komplexe Gedanken in
Lichtgeschwindigkeit zu kopieren und miteinander zu teilen! Vielleicht
haben Sie das ohnehin schon besprochen - aber wenn nicht wollt ich
einfach
die Gelegenheit ergreifen drauf hinzuweisen.

Es gibt sogar Menschen, die wollen ein Open Source Elektroauto bauen.
Hugo
Spowers betreibt z.B. in England das OSCar Projekt.
http://www.authenticbusiness.co.uk/archive/oscarproject/
http://sourceopen.org/webpage/OS_Car.pdf

Aber auch andere ökologische Technologien finden rasend schnell zum Open
Source Prinzip. Zum Beispiel im Bereich der passiven Solartechnologien,
wo
mit http://www.solaroof.org/ unter der Ägide von Richard Nelson eine
ganz
tolle Internet Community am Entstehen ist.

werde ich mir alles (hoffentlich!) bei Gelegenheit mal ansehen.


Ein anderer Pionier auf diesem Gebiet, den wir demnächst auch in Wien
begrüßen, ist Marcin Jacubovvsky (http://sourceopen.org).

Diese wenigen Beispiele sind die Spitze eines Eisbergs. Im
Oekonux-Projekt
(www.oekonux.de) arbeiten wir daran, die effektiven Projekte sichtbarer
zu
machen und den Erfahrungsaustsuch zwischen ihnen zu fördern. Wo die
Industrie durch ihre von ihnen so treffend beschriebenen
Proprietarisierungsstrategien auch stofflichen Reichtum en gros
zerstört,
entsteht ein ganz neuer und zukunftsträchtiger Weg, uns dagegen zu
wehren.
Das Internet erscheint den Industriestrategen nur als ultraschneller
Absatzkanal. Wir aber wissen, daß sich hier eine neue Kraft kooperativer
Produktion anbahnt, die so stark ist, daß sie die herkömmlichen Firmen
eines Tages wegblasen wird, so groß diese auch heutzutage sein mögen. An
diese neue Produktionsform sich anzupassen und sie mitzugestalten ist
also
auch das beste Mittel zum Überleben im 21. Jahrhundert.

Ich bin auf jeden Fall auch davon überzeugt, dass diese Art des
Wirtschaftens 
(mit "offenen" Technologien) wesentlich effektiver und vor allem 
zielführender ist, als heutzutage oft so selbstverständlich gewirtschaftet 
wird. Vor allem trifft es eben das eigentliche Ziel neuer Entwicklungen, 
nämlich den größten Nutzen für die Allgemeinheit zu erzielen. Und dieser
ist 
einerseits nicht leicht erreichbar, wenn es geschlossene Entwicklungen
einer 
Firma sind. Andererseits könnte viel Gutes erreicht werden, wenn 
Entwicklungen öffentlich sind.

Aber vor einem möchte ich Sie warnen: vor der Reife der Menschheit. Sind
die 
Leute nicht bereit, solche "offene" Entwicklungen auch zum besten Zweck
(eben 
für die "Allgemeinheit") zu nutzen, wird womöglich auch Missbrauch aus 
solchen offengelegten Technologien entstehen. Wie die Menschheit im
Gesamten 
darauf reagieren wird, wenn dieses Entwicklungsmodell allgemein angewendet 
wird, bleibt eben abzuwarten, ein Restrisiko ist sicherlich enthalten.
(Ich 
denke hier ein wenig an die Leute, die HEUTE Viren schreiben und SPAM
Emails 
versenden oder auf sonstige Art "grundlos" gegen die Ordnung vorgehen... 
andererseits auch Firmen, die offen gelegte Technologien (illegalerweise)
in 
ihren proprietären Lösungen verwenden...).

Ökonux ist mir übrigens bereits vor ein paar Monaten über den Weg gelaufen 
(durch das Skolelinux Projekt - eine Linux Distribution speziell für 
Schulen). Damals ist mir zum Ersten Mal der Gedanke gekommen, dass das
"Open 
Source" Entwicklungsmodell auch für allgemeine Entwicklungen angewendet 
werden kann - also nicht nur der Softwarebereich.

Vielleicht nochmal kurz zur "Reife der Menschheit": im Grunde spiegelt das 
allgemeine Wirtschaftssystem in etwa den allgemeinen Entwicklungsgrad der 
Menschheit wider. Es ist nicht möglich, die Mehrheit der Menschheit durch
ein 
ihnen unvernünftig erscheinendes System zu beherrschen. Natürlich gibt es
mit 
der Zeit Verbesserungen, und zu Übergangszeiten stellt sich dann eben
immer 
die Frage, ob die Menschheit reif ist, das neue System anzunehmen.

Jedenfalls: ich finde Ökonux eine tolle Entwicklung und hoffe, dass sich
die 
Idee dahinter weit verbreitet. Auch möchte ich dazusagen, dass es
(derzeit!!) 
weniger meine Aufgabe ist, hier selbst aktiv viel zu unternehmen. Nur die 
Leute, die mir über den Weg laufen, mache ich auf diese Richtung
aufmerksam, 
und auch nur dann, wenn ich meine, sie sind dafür offen - es nützt nichts, 
gegen eine Wand zu reden (verschwendete Zeit). Aber wie gesagt, ich bin
sehr 
begeistert davon, aber ich habe schon soo sehr viel um die Ohren, dass ich 
mir gut überlegen muss, was ich machen soll.


Wie es aussieht, bin ich nächste Woche jedoch tatsächlich in Wien!! Da
werde 
ich mir dann auch sehr gerne den Vortrag anhören, wir sehen uns also 
hoffentlich dort!! Ich freue mich jedenfalls sehr über diesen Zufall (ich
bin 
fast nie in Wien, etwa jedes zweite Jahr für ein paar Tage höchstens).


Ich grüße sie herzlich

Franz Nahrada


Liebe Grüße,
Raphael


_______________________
http://www.oekonux.de/



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