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[ox-de] Re: [ox-de] Generative Ökonomie und Wirtschaftsinformatik



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Hallo Hans-Gert, 

Nun, "generative Techniken" sind ja - im Zusammenhang mit Model
Driven
Development - auch eines der Hypethemen der Informatik. Hier werden
mE
die unterschiedlichen Sichtweisen in zwei Kondratjew-Wellen auf
dieselbe
Sache deutlich. Das, was Mertens als "sinnvolle Vollautomation" aus
der
Perspektive einer programmierzentrierten Technologie bezeichnet, wie
er
sie wohl ein Leben lang betrieben hat, wird mit den "generativen
Techniken" unter einem anderen Blickwinkel gesehen. Während bei
Mertens
das Ergebnis, der Automat, im Fokus steht, ist es in der neuen Sicht
die
Genese des Automaten. Die Abstraktionsebene der Betrachtung
verschiebt
sich eine Schale weiter nach draußen. Das so Generierte soll dann
produzieren im alten Sinne. Die Schraube der Abstraktion, die
(wenigstens) seit Beginn der Industrialisierung mit jeder
Kondratjew-Welle eine Windung weiter gedreht wurde, wird ein weiteres

Mal nachgezogen.

Wenn ich Dich recht verstehe, redest du von Code-Generatoren? das ist
aber mit generativer Ökonomie sicher nicht gemeint. Bergmann bezieht
sich da eben auf die ökonomischen Entwicklungsperspektiven, die sich -
möglicherweise - aus diesen generativen Fertigungstechniken ergeben.
Kannst Du leicht nachlesen, es gibt da auch ein Filmchen, in dem
Andreas Gebhardt diese Technik erläutert. Aber "Vollautomation" ist
wiederum ein Zustand von Volkswirtschaft, der - so er denn wenigstens
so weit klar beschrieben wird, dass überhaupt Kriterien benannt sind,
anhand derer das Erreichen dieses Zustandes messbar wäre - unabhängig
davon zu beschreiben ist, ob in dieser vollautomatisierten Ökonomie
generative Fertigungstechniken verwendet werden oder nicht. Mertens
meinte einfach nur: nicht Menschen arbeiten, sondern Maschinen,
programmierbare Automaten. Da ist es völlig unerheblich, ob dieser
Automat Metall biegt und schweisst oder fräst, oder ob der Automat
generative Verfahren steuert. Weshalb die generativen Verfahren so
interessant sind und ausgerechnet die nun zu diesen Hoffnungen
berechtigen, dass sie ganz neue ökonomische Perspektiven eröffnen,
steht ja auf einem ganz anderen Blatt.    


Zu Modellen der Softwareentwicklung möchte ich mich hier nicht
äussern.  

Viele Grüsse, 
Ludger  
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