Re: [ox-de] Minderheit und Mehrheitshegemonie
- From: crox iac-research.ch (Christoph Reuss)
- Date: Mon, 7 Aug 2006 20:14:54 +0200
Jacob Steinhagen schrieb heute:
Am Sonntag, 6. August 2006 14:12 schrieb Christoph Reuss:
Solcher Blödsinn geht nichtmal als Ironie durch. Nur um mal 2 Punkte
zu nennen: Die Schweiz hat zwar viele Amtssprachen, aber Englisch gehört
nicht dazu. Und von amerikanischen Genozidmassnahmen wurde sie auch
nicht betroffen, im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern wurde
CH nie von US-Truppen besetzt oder mit US-Stützpunkten verunstaltet.
Ja, genau, Dein Blödsinn geht hier noch nicht einmal als Ironie durch.
ICH hatte ja nicht behauptet, Ironie zu verwenden -- Jacob's Kindergarten-
Reflex geht also wiedermal daneben.
Du vergleichst hier Äpfel und Birnen. Welche Veranlassung sollten denn
die USA haben, die Schweiz zu besetzen, solange die Grundprinzipien
des politischen Lebens der Schweiz mit jenen der USA übereinstimmen?
Und um die Verfassung der USA auch für die Schweiz zu verwenden,
bedarf einer guten Übersetzung, nicht des Englischen als Amtssprache.
Jacob's Vergleich war, die Schweiz sei wie die indianischen "Nationen"
von den USA kulturell verändert worden. Das ist falsch, egal wie schräg
er nun wiedermal versucht zurückzurudern. Das System ist anders (z.B.
die Exekutive und die landesweite direkte Demokratie in CH, nicht USA)
und gerade die Förderung der sprachlichen Minderheiten ist unvergleichbar.
Jacob's Stänkerei betr. 1789 schweift vom Thema dieses Threads ab,
und ist irreführend -- ich verweise dazu auf das Buch des Cambridge-
Professors Randolph C. Head, "Early Modern Democracy in the Grisons:
Social Order and Political Language in a Swiss Mountain Canton, 1470-1620".
Und bevor Jacob von Grundprinzipien faselt, sollte er schauen, ob diese
überhaupt real umgesetzt sind. In den USA gibt es damals wie heute
riesige Diskrepanzen zwischen dem Papier und der Realität (z.B. lange
Fortsetzung der Sklaverei nach 1776 und heute die grosse Verachtung der
Regierung gegenüber den hehren Grundprinzipien).
Christoph
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