Re: [ox-de] Situationen statt Personen... bzw. umgekehrt!
- From: crox iac-research.ch (Christoph Reuss)
- Date: Mon, 7 Aug 2006 14:02:53 +0200
HGG schrieb heute:
m.e. ist das wirkli kranke, dass die meisten durch das infantile auf
"arbeit" fixiert sein nicht erkennen, dass das leid in der welt
längst nicht mehr an den hergestellten mengen liegt, sondern die
probleme von den untauglichen verteilungsmechanismen herrühren.
Das verstehe ich nicht, denn Schaden-Anrichten-beim-Produzieren
geschieht ja *vor* dem Verteilen.
Das Produzieren erfolgt *vor* dem Verteilen der Ressourcen fürs Produzieren?
Und *vor* dem ProduktionsBedingungen-Vorschreiben durch die Preds?
Wir brauchen also eine Gesellschaft, wo jede(r) "erfolgreich" ist. Oder
wenigstens das gute Gefühl hat gebraucht zu werden. Das kann m.E. nur in
einer "Kompetenzgesellschaft" geschehen, wo jede(r) in der Lage ist,
seine Kompetenz *unmittelbar* deutlich zu machen und nicht
geldvermittelt, über "Schau mal, wieviel Knete ich habe". Der Phasenraum
der Kompetenz ist ein hochdimensionaler Raum, wo der Begriff
"erfolgreich" mangels einer linearen Ordnung einen ganz anderen Sinn
bekommt, als für ein Synonym für "besser" herzuhalten. Und ich rede
dabei nicht von einer Utopie, denn Open Source ist bereits eine solche
Domäne. Gute OS-Programmierer sagen ja nicht "ich bin gut, schau,
wieviel Knete ich schon mit Programmieren verdient habe", sondern "ich
bin gut, hier schau dir mal meinen Code an" oder - wenn du selbst kein
Programmierer bist - "schau mal an, wie das funzt". Es geht also gerade
*nicht* um das Cabrio.
Das ist *für mich* übrigens auch die Substanz von pred/prod.
Schön, dass du wenigstens *etwas* von P/P begriffen und anerkannt hast.
Jetzt muss man das Gelernte nurnoch umsetzen...
wenn jemand im offenen cabrio durch die straßen fährt + dieser person
wird von menschenmassen zugejubelt, dann kann ich mir vorstellen, dass
dies von viele menschen als ein ausdruck von anerkennung gewertet wird.
Verstehe ich nicht. Wie viele Leute passen bei dir denn in ein Cabrio?
Denn Anerkennung bekommen ja nur die *im* Auto.
Es gibt ja viele Cabrios, die Preds müssen sich nicht alle in eins quetschen.
Das war doch nichtmal in der DDR so...
Diese Art des Gefangenseins gilt es zu analysieren, was eine Synthese
von Gesellschaftsanalyse und Psychoanalyse, von Marx und Freud erfordert.
Das Gefangensein unter der Pred-Knute kann man nicht sinnvoll mit Pred-
Mitteln analysieren, geschweige denn überwinden. So perpetuiert man es nur
(alter Wein..).
http://www.hg-graebe.de/EigeneTexte/cc-thesen.pdf findest: "Es geht um
die Vereinigung von Freiheit und Gleichheit in einer brüderlichen
Assoziation vernetzter, selbstbestimmt agierender Produzenten
Genau! Wer braucht da Preds?
Für mich *ist* z.B. die Fähigkeit, verlässliche Bindungen eingehen zu
können, ein Ausdruck von Freiheit. "Was aber ist Freiheit, wenn sie
nicht die törichte Freiheit sein soll, das Falsche zu tun?" (PM)
Sag' ich ja immer. Unter Preds keine Freiheit.
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Karl Dietz wrote:
ich habe die entwicklung des work shops in hütten recht interessiert
verfolgt: es war zu keiner zeit was auf der agenda, was mit der ox-de
zu tun hat. ich glaube, so was nennt sich dann: hidden agenda...
...bzw. "hütten agenda" ;-)
Sozusagen das Spehr'sche Küchenphänomen: Ein paar "Gleichere" treffen sich
hinter den Kulissen und "les absents ont tort"... Personen statt Situationen!
Kenne das gut von NGOs. Orwell lebt! A propos:
HGG schrieb (Subject: Dorf der Zukunft):
Die "Vernetzungsfrage" wollen wir ¸brigens auch in Hohenroda angehen, ein
Dorf im Norden von Leipzig mit einem solchen Projekt, das wir am Tag
danach (7.7.) besucht haben. Dort wird das Ganze aber von einer
finanzeill recht potenten Person getrieben, auf "Gutsherrenart", wie die
(oft h?mische) Presse schreibt.
Aha, absentee ownership schonwieder. Sozusagen ein kleiner Soros oder
King Jimbo. Oder auch der Hotelier aus Wien (absentee from ox-de).
Komisch, werden eigentlich alle "Freien" Projekte auf "Gutsherrenart"
geführt? Um sicherzustellen, dass da kein neuer Wein aufkeimt, sondern
die Pred-Macht erhalten bleibt. Hach, die verflixte Unsichtbare Hand!
Christoph
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