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Re: [ox-de] Produktions- vs. Verteilungsproblem (was Re: Situationen statt Personen)



Alfred Morhammer schrieb heute:
könnte es nicht sein, dass jedes streben nach anerkennung
durch andere, also nach anerkennung von außen, auf einen
inneren mangel bzw. vielleicht sogar auf eine innere leere
in form von mangelndem selbstwert schließen lässt?

Prods beziehen ihren Selbstwert aus ihrer Produktivität.
Preds beziehen ihren Selbstwert mangels produktiven Fähigkeiten
aus der Ausbeutung und dem Betrügen Anderer.


denn wenn ich mir die gegenwärtige situation im "wirtschaftsleben" ansehe,
dann läuft seit einigen dekaden höchst erfolgreich das spiel:

** wir lassen die maschinen statt der menschen schwitzen + steigern
dadurch laufend den output. aber weil dieser output in zahlen ausgedrückt
wird + wie es scheint die zahlen nie groß genug sein können, weiß ich nicht
wo das alles hinführen soll. **

das ergebnis was ich sehe ist, wenn wir wollen können wir locker:

+)  soviel stoff erzeugen, dass ihn keiner mehr anziehen kann.
+)  soviele schuhe produzieren, dass nicht alle angezogen werden können
+)  soviele autos produzieren, dass fabriken zugesperrt + auf kurzarbeit
umgestiegen werden muß
+)  soviele glühbirnen herstellen, dass sollbruchstellen eingebaut werden
müssen
+)  etc., etc. ...

+)  angeblich werden weltweit nahrungsmittel für 12 mrd. menschen produziert

Mit anderen Worten:  Die Prods machen ihre Sache gut (=haben das
Produktionsproblem gelöst), aber die Preds nicht (=haben das
Verteilungsproblem nicht bzw. falsch gelöst).  Darum sollten die
Preds entmachtet werden, dann können die Prods auch das
Verteilungsproblem lösen.


wenn das alles stimmt, + ich glaube es, sonst hätt ich es nicht angeführt,
dann kann das künftige heil nicht in noch mehr arbeiten (produzieren) liegen,
denn dieses arbeiten (prodzieren) ist eben in meinen augen nix weiter als ein
nicht erkanntes schaden-anrichten.

Na, na, das ist aber eine Frage der Art und Menge des Produzierens.
Solange die Preds die Rahmenbedingungen diktieren, geht halt einiges
Produzieren in schädliche Bahnen...  (z.B. kein Geld für ökologische
Produktionsweisen, damit die Shareholders noch mehr kassieren können)


m.e. ist das wirkli kranke, dass die meisten durch das infantile auf
"arbeit" fixiert sein nicht erkennen, dass das leid in der welt längst
nicht mehr an den hergestellten mengen liegt, sondern die probleme von
den untauglichen verteilungsmechanismen herrühren.

Ja eben, die Preds haben das Verteilungsproblem falsch "gelöst".


+ plakativ formuliert führt das dazu, dass in teilen der welt die hintern
dimensionen annehmen, dass stoffmengen im äquivalent eines 4mann zeltes
gebraucht werden, um diese zu bedecken, während in anderen teilen der welt
quasi röntgenbilder mit aufgeblähten bäuchen schneller als die fliegen
sterben.

zu dem kommt es, weil in den hochentwickelten(?) ländern ein system existiert,
dass künstlich mangel erzeugt, aber dies im dort existierenden arbeitswahn
unerkannt bleibt oder verdrängt wird, um in diesem wahnhaften angeblich
wohlstands- + anerkennungsfördernden verhalten weiter verharren zu können.
somit passiert logischerweise, dass trotz voller schüsseln menschen umkommen.

Deshalb muss die Gier der Preds entmachtet werden, dann reicht das Vorhandene
für Alle.


nachdem ich, je nach art der betrachtung seit 1993 bzw. 1998, nicht mehr
erwerbs-schaden-anrichte + meinen lebensstil auch sonst massivst geändert
habe. glaube ich durch das ärgste durch zu sein + bin daher nimmer in
situation zu glauben, dass ich irgendwas überwinden müsse.

Die Vorstellung, dass Produzieren schadet, wurde von der Pred-PR tief in
die Gehirne eingebrannt (vgl. auch Quinn's Gorillamärchen).  Dabei wirkt
ein unproduktiver aber mächtiger Pred weitaus schädlicher und destruktiver.


wenn jemand im offenen cabrio durch die straßen fährt + dieser person
wird von menschenmassen zugejubelt, dann kann ich mir vorstellen, dass
dies von viele menschen als ein ausdruck von anerkennung gewertet wird.

wenn ich mir nun anschaue, wie das beim hitler los war, dann glaube ich,
dass es dringend erforderlich ist, diesen <einzig praktischen gradmesser für
wir-fähigkeit> einer evaluierung zu unterziehen.

wem das hitler-beispiel unpassend erscheint, auch etliche päpste nütz(t)en
diese art sich den massen zu präsentieren.
die queen macht´s in einer kutsche, usw. usf.

frage:
wieviele von denen sind tatsächlich als wir-fähig einzustufen?

Tja, das ist eben der Pred-Appeal.  Sieht man ja auch bei Jacob.
Die Massen fallen massenweise auf solche Typen rein.  Wird Zeit,
dass sie von P/P hören.


wenn ich versuche andere, aber in erster linie mich selber, möglichst
illusionslos anzuschauen, dann komme ich zum schluss, dass wir
menschen genaugenommen gefangene unserer welt- u. menschenbilder sind.

...genauer: Gefangene von Pred-Ideologien.  Die ja genau das bezwecken.


dass eine vergesellschaftung, die auf erpresserischen = ausbeuterischen
(= kapitalistischen) mechanismen beruht, nicht so lustig ist, das können
in den vergangenen paar jahren immer mehr immer hautnäher erleben.

Und das schlimmste ist: die selbsternannten "Alternativen" sind auch wieder
von Preds regiert (Lessig & Co.).


doch, ob es gelingt mechanismen auszuarbeiten, die so etwas wie eine
FREIE = EGALITÄRE GESELLSCHAFT ermöglichen + ob es dann auch noch
gelingt sich darauf zu einigen + sich an diese vereinbarungen dann auch noch
zu halten, das wird die zukunft zeigen.

Ja, das wird spannend...


alsdann, bis zum nextenmal  . . .   viel + leicht     möglicherweise

Gerne. :)

Christoph



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