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Re: [ox-de] Spehr und die Kueche



HGG schrieb heute:
Christoph Reuss wrote:
Und Spehr outet sich in dem Interview ja gnadenlos als Pred,
schon durch die v?llig realit?tsabgehobenen Bilder. "The Internet
is empty, compared to a kitchen." (ROTFLMAO)

Genau DAS halte ich f¸r eine SEHR treffende Feststellung von deinem
Namensvetter. Ich hoffe, du hast auch gelesen, wie er das begr¸ndet.

Was war denn seine "Begr¸ndung" eigentlich?  Dass man in der K¸che mit
der Familie spielt/redet und im Internet Konferenzen organisiert?
Dieser "Vergleich" ist so schr?g wie der vorangehende Satz mit der
Raumsonde und dem Pfannkuchen.

Ja, da schau'mer doch einfach mal, was da wirklich steht.

<zitat>
CS: The point is, writing a program is usually much less complex than
what happens in a kitchen - cooking, talking, raising children, forming
ideas, reaffirming and changing social structures, doing the dishes. But
when we try to build online networks and online communities, we should
learn from ëreal lifeí networks and communities. And maybe, ëreal lifeí
interaction may get inspired by how we do it in the Net, too. And both
should show a different strategy of managing complexity than the
dominant actors in bureaucracy, in the military, in politics do. Their
main strategy remains one of reducing complexity by authoritarian means,
bringing it into hierarchical order. But they, too, are learning, and
learning fast.
</zitat>

Und vorher noch

<zitat>
CS: ... Itís no accident that itís much easier to make a computer
predict the course of a space vessel than to program a roboter to bake
pancakes. Space is very empty. The Internet is empty, compared to a
kitchen. Itís a point of view that weíd do ëbasic stuffí at home in the
kitchen with our kids, partners, organizing the day etc., and do
ëadvanced stuffí out there in Internet communities or doing conferences
ñ an idiom of would-be patriarchal-academic classism. Cooperation is
always a complex thing.

GL: What do we mean by complexity? For me this word has often been
misused by experts who are incapable or just too lazy to explain what a
subject matter is all about and instead say: ëYou have to understand,
this is a complex matter.í

CS: People using the term ëcomplexityí in that way have no idea about
its meaning. All they want to say is ëKeep out - this is not your
business.í But complexity is something completely different. A complex
structure is one with a high density of information, a great range of
reactions and options without being really random, something that cannot
be brought down to a formula, cannot be exactly predicted. We are only
just beginning to understand how complex structures work or are generated.
</zitat>

Im 1. Zitat bezog sich Spehr's Küchenvergleich auf das Programmieren,
im 2. Zitat (auf das ich mich bezogen hatte) hingegen auf das Internet-
Kommunizieren.  Wieder Äpfel und Birnen -- etwa mit der Absicht, erst
das Gegenstück als einfach darzustellen aber dann doch etwas komplexeres
zu meinen?  (i.S.v. Programmieren ist weniger komplex als Kommunizieren)

A propos Programmieren (1.Zitat):  Wie kann Spehr überhaupt die Komplexität
des Programmierens beurteilen, wenn er laut eigener Aussage nicht
programmieren kann?  Absentee owner again...


?pfel und Birnen... Wer sagt denn eigentlich, dass man im Internet
nicht sogar komplexere (auch soziale) Interaktionen vornehmen kann
als IRL, z.B. indem man dort Zugang zu Personen/Gruppen hat, die
man/sich IRL nie gefunden h?tte/n?

Das ist aber gar nicht der Punkt hier. Dass das Internet NEUE Optionen
bietet f¸r Kontakte, die es IRL gar nicht gegeben h?tte, das wirst du ja
nicht ernsthaft meinen, s?he Spehr nicht. Selbst bei dem Wenigen, was du
¸ber ihn weiþt. Er behauptet nur, dass diese Kontakte nicht so komplex
sind wie das "Palaver in der K¸che".

Das lässt sich aber nicht trennen!  Die Komplexität einer Kommunikation
ist abhängig von der Zusammensetzung der Teilnehmer und von den verfügbaren
Wissens-Inputs.  Beides ist im Internet viel grösser/vielfältiger als in
jeder Küche!  Und das war mein Punkt.

Natürlich meint Spehr das Fehlen von Gestik und Mimik im Internet
(abgesehen von Emoticons..), aber es ist eben auch typisch Pred, solchen
formalen/äusserlichen Dingen höheres Gewicht als den Inhalten beizumessen.
Der Pred will seine Beute wittern, die Angst in ihren Augen sehen... ;-)


Wobei mir scheint, dass du noch nie
an einem solchen Palaver in der K¸che teilgenommen hast (und vielleicht
ox-de dein "K¸chenersatz" ist), w?hrend es f¸r Christoph Spehr ein
zentraler Kommunikationsort ist. Dir also schlicht Erfahrungen fehlen,
auf die sich CS und GL in ihrem Gespr?ch wie selbstverst?ndlich st¸tzen.

Woraus folgerst du denn, dass mir ox-de "Ersatz" statt "Ergänzung" ist?
(Und übrigens gibt es nur 1 Küche aber viele Internet-Foren...)
Warum sollte das denn ein entweder-oder sein, statt ein sowohl-als-auch?

Wenn seine Küche für CS "ein zentraler Kommunikationsort ist" (was wohl
bedeutet, dass er dort deutlich mehr Zeit verbringt als für Internet-Komm.),
kommt dann nicht seine globale Kommunikation zu kurz?  (Und ich meine
echte Kommunikation, nicht Monolog in Buchform.)  Müssen die Leute
von weit her in seine Küche anreisen?  In welchem Jahrhundert lebt Spehr?
Und kann man mit dieser Einstellung als Prophet der Infogesellschaft
durchgehen?  "Vergesst das blöde Internet, pilgert in meine Küche wenn
ihr _komplex_ diskutieren wollt!"

Küche als Kommunikationsort passt ja prima zum Bauchdenker. ;-)
"Hör auf in meiner Küche zu reden und ich höre auf in deinem Büro zu essen!"


Ja, Menschen sind halt unterschiedlich ...

Du meinst, Menschen haben unterschiedliche Eigenschaften?  8-O
Da wirst du aber mit StefanMz Ärger bekommen... ;-)


Aber dass sogar ein Informatik-Professor auf so einen Humbug reinf?llt,
entt?uscht mich schon.

Nun ja, schon wieder "diese Arschgeigen, die" und auch gleich wieder "du
Arschgeige du". Warum nimmst du andere Leute eigentlich nicht ernst?

Nur wenn sie Pred-Werten folgen.

Christoph




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