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[ox] Re: Selbstentfaltung vs. Selbstverwertung



Stefan Meretz schrieb heute:
Am Friday 21 July 2006 16:50 schrieb Christoph Reuss:
Da steht: "Selbstentfaltung des Einzelnen ist die unmittelbare
Bedingung der Selbstentfaltung aller. Und umgekehrt."

Das Kernproblem ist, dass die Selbstentfaltung der Pred-Werte quasi
inhärent die Selbstentfaltung der Anderen _behindert_ -- Ausbeutung
und Unterdrückung kann nur auf Kosten Anderer erfolgen.

Dann ist es keine Selbstentfaltung. Sondern "Selbstverwertung". So nenne
ich das als Gegensatz: Sich auf Kosten Anderer durchsetzen. Das hat
nichts mit personalen Eigenschaften zu tun, sondern es bezeichnet
unterschiedliche Dynamiken, die nahegelegt werden (Selbstverwertung)
oder als erweiterte Option zur Verfügung stehen (Selbstentfaltung).

Eigentlich müsste es "Fremdverwertung" heissen, da Preds mangels eigenen
Schaffens gerade die von Anderen geschaffenen Werke verwerten ("müssen")...

Wenn man die Pred-Selbstentfaltung in Verwertung umbenennt, stellt sich
weiterhin die Frage, wie sich Preds in einer Selbstentfaltungs-Gesellschaft
(FG) verhalten können, wo ja keine "Selbstverwertung" mehr erfolgen soll.
An Pred-Werten gibt es ja nichts zu entfalten, was nicht in die Kategorie
Verwertung fallen würde.


Einerseits reagiert also die Mehrheit anders als du auf "die
Verhältnisse", andererseits soll aber die Ursache für das
unterschiedliche Verhalten "vor allem keine Eigenschaft von Personen"
sein.  Was denn sonst, wenn nicht Eigenschaften, bestimmt denn das
Verhalten, wenn sich Verschiedene unter den selben Verhältnissen
unterschiedlich verhalten?  Die Verhältnisse können es ja dann nicht
sein...

Es sind die je individuellen Gründe, die je mich zur einen oder anderen
Handlungsalternative greifen lassen. Und die können sich ändern: heute
so und morgen anders. Weder "Eigenschaften" noch sein Pendant,
die "Bedingungen", determinieren das Verhalten. Je mein Verhalten ist
begründet, und je ich habe immer die Möglichkeit, so oder auch anders
zu handeln. Ein Denken in "Eigenschaften" ist völlig unangemessen,
wenngleich weit verbreitet.

Und wodurch werden "die je individuellen Gründe" bestimmt, wenn weder durch
Verhältnisse noch durch individuelle Eigenschaften?  Durch spontane Launen?
(Durch den Stand der Gestirne kann's ja nicht sein, denn der gehört zu den
Verhältnissen... und lebende Würfel sind wohl auch die wenigsten Menschen..)

Glaubst du wirklich, die individuellen Gründe für Entscheidungen hätten
nichts mit persönlichen Eigenschaften wie z.B. Gier oder Fleiss zu tun?
Das widerspricht der täglichen Beobachtung von Menschen...

Gruss,
Christoph



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