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[ox] Vakuum-Pädagogik (was Re: Was ist Kompetenz?)



Jacob schrieb am 25.6.:
Am Donnerstag, 22. Juni 2006 20:39 schrieb Christoph Reuss:
(Was Jacob als Vakuum verkauft ist informelle Pred-Macht/-Pädagogik.)

Was Christoph Reuss verkauft noch viel mehr.

Pred-Macht will die Pred-Macht abschaffen?  Tja, das ist Jacob-"Logik".


Einfach köstlich, wie sich Dummheit mit Verbohrtheit paart.

Wirklich treffende Pred-Projektion von Jacob wiedermal.  Sieht man ja auch
an seinen neuesten Ausführungen über Vakuum-Pädagogik:


Bei den Sioux ist es nicht üblich, Kindern, die z.B. planen, an den
Fluß angeln zu gehen, mitzuteilen, in welchem Zustand der Fluß
ist, ob er z.B. Hochwasser führt. Man meint, daß die Kinder schon
selbst erfahren werden, ob angeln möglich ist oder nicht. So
lernen sie aus eigener Erfahrung, wie mit Hochwasser, un-
überwindlichen Hindernissen und Gefahren umzugehen ist.

Ich habe Leute getroffen, die heute ihren indianischen Eltern
dankbar sind, in dieser Weise "vernachlässigt" worden zu sein,
um aus eigener Erfahrung lernen zu können

Ja, lassen wir doch die Kinder absaufen, sie werden's dann schon merken...
Und natürlich hast du nur DIE Leute getroffen, die das Experiment überlebt
haben -- die anderen können ja nicht mehr reden.  Clevere Empirie!

Deine Schwarz-weiss-Malerei ist wirklich absurd:  Als gäbe es nur die 2
Möglichkeiten "totale Bevormundung der Kinder" und "völlige Vernachlässigung
und Nicht-Warnung vor Gefahren".  Und das ganze krönst du dann noch mit
einem absurden Beispiel:

Zu behaupten, da?ü Erwachsene in jeglicher Situation die Gefahren
besser einzusch?§tzen wissen als Kinder oder Kleinkinder, ist falsch.
Dies f?ºhrt dazu, da?ü vor Amrum Vater, Mutter und 3 Kinder - da-
runter ein Kleinkind - munter diesen sch??nen Strand bis zur Was-
serkante erkunden, die infolge Ebbe einige hundert Meter von Am-
rum entfernt ist, um von der einsetzenden Flut ?ºberrascht zu werden
und in einem Priel vor dem Strand zu ertrinken - im vergeblichen
Versuch, eine seichte Stelle zum ?úberqueren des Priels zu finden.
Oder zur Idiotie einiger Inlanddeutscher, ihren Kindern zufrieden
beim Zuschaufeln ihrer Wohnmobilr?§der zuzuschauen, um  bei der
einsetzenden Flut in Seenot zu geraten im vergeblichen Versuch,
ein Festw?ºhlen des Wohnmobiles im nassen Sand zu verhindern.

Natürlich gibt es auch unerfahrene Erwachsene (wohl weil _ihre_ Eltern
ihnen nichts beibrachten über solche Gefahren!), aber daraus zu folgern,
dass Kinder erfahrener seien als Erwachsene, ist schon mehr als bescheuert.

Wozu wurden denn Sprache und Schrift erfunden, wenn nicht v.a. zur
Uebertragung und Ueberlieferung von Wissen eben auch über Gefahren wie
giftige Pflanzen und Naturgewalten?  Bei vielen solchen Gefahren kann
die erste "Erfahrung" gleichzeitig die Letzte sein, also was soll die
Forderung, jedes Individuum müsse das Rad neu erfinden und die Gefahr
selber als solche "entdecken"?  (Tip: Preds wie Jacob verdienen dran)

Selbst wenn es stimmen sollte, dass die Sioux ihre Kinder nicht vor
Gefahren warnten, dann muss man auch die Kehrseite der Medallie sehen,
dass ein Menschenleben in solchen Kulturen nicht viel galt, sondern
das optimale Ueberleben der _Sippe_ als prioritär galt.  Demnach konnte
man es durchaus als "Vorteil" betrachten, wenn unvorsichtige Individuen
eben früh aus dem Genpool entfernt wurden.  Zu dieser Kehrseite gehörte
aber auch, dass Frauen als Gebärmaschinen für entsprechenden "Nachschub"
herhalten mussten.  Das zeigt schon, dass eine solche "Philosophie" für
die moderne Gesellschaft (1-2 Kinder pro Frau) völlig unbrauchbar ist.

Jacob versucht seine absurden Postulate durch die Behauptung zu schützen,
in diesen Kulturen käme es zu weniger, statt mehr, tödlichen Unfällen mit
Kindern.  Tja, es ist ja bekannt, wie perfekt die Stämme ihre Bevölkerungs-
und Unfall-Statistiken führten, und ausserdem werden da natürlich Äpfel
mit Orangen verglichen.  Jedenfalls ist das eh neben dem Punkt, denn es
geht eben gerade nicht um die Wahl zwischen den beiden obg. Extremen,
sondern um eine _sinnvolle Kombination_ von elterlicher Instruktion über
Gefahren etc. und kindlicher Freiheit und Mitsprache.  Prod-Pädagogik!
Aber sowas hat nunmal keinen Platz in Jacob's Vakuum-Pädagogik.

=======

Jacob's lächerlicher
Versuch, die strukturelle Gewalt einfach wegzudefinieren durch
"Umwandlung in offene Gewalt", vor der man ja "davonlaufen" könne,
hat im wahrsten Sinne kurze Beine.  Das ist wiedermal das Nebel-
Gelaber eines Apologeten struktureller Gewalt.  "Von Preds für Preds."

Danke, Christoph! Besser kannst Du wirklich nicht Deine Dummheit
zur Schau stellen.

Wer im 19. Jahrhundert stehen geblieben ist, der glaubt an die ontolo-
gische Wirklichkeitsbeschreibung und wahrscheinlich an den Weih-
nachtsmann!

Natürlich liegt der strukturellen Gewalt einer Blitze die Rechtsordnung
des Strassenverkehrs zugrunde. Daß Du nicht fähig bist, dieses Ver-
hältnis zu transcendieren, heißt nicht, das andere in der gleichen Weise
neurotiisch vorbelastet sind.

Wiedermal argument- und sinnfreie Pred-Projektionen von Jacob.
Er sollte erstmal seine Indianer-Steinzeit transzendieren...

=======

Aber auch untermauert von Selbsterfahrung - u.a. mit den
indianischen Kulturen. Ein Pow-Wow oder den Umgang mit
Indianern bzw. Indianer untereinander muß man halt erlebt
haben, um zu begreifen, wie weit daß von europäisch-west-
lichen Standards und vom christlichen Zerrbild eines Karl
May entfernt ist.

Aber vielleicht erleichtert mir auch meine dänisch-deutsche
Sozialisation den Zugang zu anderen Kulturen.

Oh ja, auf Grönland haben die Dänen ja ihren ach-so-sozialen Zugang zur
Indianer/Inuit-Kultur bewiesen... :-(

========

Thomas Kalka schrieb an Jacob:
entschuldige bitte den Anraunzer.
Ich reagiere leider ein wenig allergisch, wenn ich vermeine , zu simple
Rezepte für eine bessere Welt zu lesen.

Nur nicht von Jacob's Pudding-Bluff täuschen lassen -- da ist kein
Rückzieher angebracht.

Christoph



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