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Re: Was ist Kompetenz? / Re: [ox] Empirie vs. Dogmen



Hi Jac,

Jac (2006-06-13 05:18 [PHONE NUMBER REMOVED]):
Am Montag, 12. Juni 2006 20:27 schrieb El Casi:
Ja, und welchen Grund hat die Persönlichkeit für dieses
Festhalten?  Und wie willst Du den Grund beseitigen, außer
durch die Feststellung, daß alles anders wäre, wenn alles
anders wäre?

Den Grund habe ich genannt - die tief sitzende Angst vor der
eigenen Lebendigkeit, die man als Kleinkind als gefährlich und
existentiell bedrohlich erlebte, weil einem außerhalb der
'Fütter- und Wickelzeiten' die Befriedigung von Bedürfnissen
vorenthalten wurde.

Ja, das ist mir ja nicht entgangen ;-)
Deshalb interessiert mich ja der Grund dieser ``Vorenthaltung der
Befriedigung von Bedürfnissen''...

Dies erfordert eine andere Erziehung oder Anti-Erziehung,

... denn ich sehe hier eine Katze in ihren Schwanz beißen.
Woher kommt bei den angstgeprägten Menschen (und sonstigen
Bedürfnisbefriedigungsvorenthaltungsfaktoren) der Umschwung zu
einem anderen / besseren ``Umgang'' mit den Kleinkindern? 

je nach Definition des Begriffes Erziehung. Und ein ge-
sellschaftliches Paradigma, welches den Respekt des
Menschen durch Menschen beinhaltet - und zwar nicht
erst ab Volljährigkeit, sondern vom ersten Atemzug nach
der Geburt an. Denn die Wurzel aller Ausbeutung erkenne
ich im mangelnden Respekt von Menschen anderen Men-
schen gegenüber aufgrund der  Fixierung auf das Macht-
modell als Muster sozialer Beziehungen.

Na ob das die Wurzel aller Wurzeln ist?
Ist der mangelnde Respekt vor dem Menschen eine Erbsünde oder
woher kommt der nun wieder?  Wenn Du das alles nur mit
``Schicksal'' erklärst, erscheint mir das mehr wie eine
Verschleierung als eine Erklärung:

Die Betroffenheit von der Angst vor der eigenen Lebendig-
keit ist je nach individuellem Schicksal mehr oder weniger 
ausgeprägt Auch in autoritären Gesellschaften gibt es 
Menschen, die diese Angst kaum ausprägten und andere,
die in ihrem gesamten Alltag von dieser Angst gesteuert
werden. Erstere findet man häufig unter Künstlern, letztere
häufig unter Politikern, Industriemanagern, Kriminelen 
und Polizisten.

... denn gerade die genannten ``Schicksale'' sind ja nicht
wirklich ``schicksalhaft'', -- sonst würden sie ja nicht so
massenhaft auftreten, daß man sie direkt soziologisch aggregieren
kann.

Grüße,
El Casi.
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