Re: [ox] Weltliche Religion
- From: AndreasFH <AndreasFH>
- Date: Fri, 12 May 2006 16:46:32 +0200
Hallo Jac,
*Am [2006-05-12 15:17] schrieb Jac <sortesindet marsmail.de>:
Hallo Andreas,
danke für deine ausführliche mail. aber ich fürchte wir sind grundlegend
inhaltlich inkompatibel. du gehst meines erachtens relativ beliebig mit
objektivität und wisenschaftlichen kategorien um.
zur wissenschaftstheorie:
das ist an und für sich ein steckenpferd von mir aber wegen unserer
grundlegend andersartigen herangehensweise sehe ich da keine möglichkeit
zu einer fruchtrbaren diskussion:
eine theorie ist wiederlegt, wenn sie falsifiziert ist. punkt. sie kann
danach nicht doch noch belegt werden. das ist per deffinition nicht
möglich. du kannst höchstens die theorie ändern und den nahmen
beibehalten und dan sagen "seht ihr meine theorie ist unweiderlegt" aber
das ist in höchsten maße unwissenschaftlich.
zur äthertheorie:
die beschriebung der vakuumenergie mag für den laien bestimmte paralelen
mit der äthertheorie haben, aber deswegen sind die beiden weder
identisch, noch verwandt noch wird die äthertheorie auf diesem "umweg"
zu einer teilmenge der quantentheorie. die ätherthorie so wie sie
postuliert wurde, wurde vor langer zeit experimentel wiederlegt. (siehe
meinem link in der letzten mail)
Die Physiker, die ich kenne, akzeptieren die geleisteten Versuche der
und da hilft es auch nicht, das du dich auf irgendwelche autoritäten
beziehst. (ich bin sogar mit einem pysiker verwandt, was bitte sagt den
so ein argument aus?) und du machst so was ganz gerne ("20 jahre marx
studiert").. aber das sind doch nullaussagen.
die marxsche theorie mit der äthertheorie in einen zusammenhang zu
stellen ist nicht sehr unlauter, deine aussage ist auch einfach nicht
richtig, und eine verteidigung von marx ist mehr als eine "weltliche
religion".
Dies kann als Deine Auffassung stehen bleiben. Ich dagegen habe einen
[...]
du hast eine behauptung aufgestellt. ich habe klar dargelegt, warum es
nicht automatisch "eine religion" ist, wenn man auf bestimmte pasagen in
marx hinweist. darauf gehst du ja auch gar nicht ein...
eine neue formel von mir:
behauptung + gegenbehauptung = sinnlose diskussion!
und _natürlich_ kann man marx nicht einfach "eins zu eins" auf die
gegenwart übertragen, nur das passiert hier gar nicht. das wird den
leuten, die mit marx argumentieren unterstellt. und da werden vergleiche
konstruiert (realsoz, äthertheorie, neuer/alter wein, reigion usw)
aber das ist gar nicht thema...
im gegenteil meist wird ja grade versucht herauszuarbeiten was stekt im
"ollen marx" drin was heutige gesellschaftliche zusammenhänge erklärt,
aber das wird mit solchen scheinargumenten (oder sollte ich sagen
scheinanalogieen?) einfach hinweggewischt. daher meine passage über das
was an marx im heutigen "kahnon" steckt. auch das hast du einfach
ignoriert...
zu dem thema solltet ihr unbedingt eric voegelin lesen. die kleine
schrift "Die Politischen Religionen (1938)" ist dazu sehr erhellen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Religion
darin zeigt er, das diese modernen bewegungen wie kommunismus
("realsoz") und faschismuss, sich wie religionen "benehmen" und gleiche
merkmahle entwickeln...
Sag ich ja - weltliche Religionen, die ihre einst wissenschaftliche Theorie(n)
[...]
was soll das? das ist doch nur rechthaberei!?
ich sage, das weltliche religion eher auf "marxismus" anzuwenden ist,
und nicht auf eine "rezeption des philosophen und öekonomen marx" und du
sagst "Sag ich ja". hä?
mit deinem hang zur psychoanalyse, auf authoritäten beziehen,
rechthaberei, analogienkonstruktion u.ä. kann ich nix anfangen. das habe
ich mit unserem listenwauwau christoph durch.
ich lasse mich also auf keine weitere diskussion mit dir ein. sonst muss
ich am ende noch hören, dass die "wissenschaftliche theorie des
inteligenten designs ja eine teilmenge der evolutionstheorie sei"
ungefähr so stehen äthertheorie und quantenpysik zu einander! (mist das
war jetzt auch eine analogie. hm. aber nicht konstruiert, sondern ein
direkter vergleich, also legitim ;-)
gruss, andreas
--
"Der Mensch verschwindet aus der Arbeitswelt, wie das Pferd aus der Landwirt-
schaft verschwunden ist." -- Wassily Leontief, Nobelpreis f. Oekonomie 1973
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