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[ox] Re: Wiki-Kommerz



Christoph Reuss wrote:

...um vom peinlichen Thema dieses Threads (Wiki-Kommerz) abzulenken?

Ok, wieder zur"uck zum Thema. Ich finde da nichts peinliches, da ich
auch nirgendwo einen Misbrauch feststellen kann. Vielleicht gibt's den
ja doch, aber gezeigt hat ihn mir noch niemand.

Niemand h"alt
Programmierer davon ab, das Produkt ihrer Arbeit zu verkaufen. Das hat
erstmal nichts damit zu tun, unter welcher Lizenz die Software verteilt wird.

Wenn Programmierer _ihre_ Arbeit verkaufen, ist das etwas völlig anderes,
als wenn ein Grosskapitalist die Gratis-Arbeit von Idealisten verkauft
und das Geld in die eigene Tasche steckt ohne den Autoren einen Cent zu
geben.

Quatsch. Was ist 'Gratis-Arbeit' ? Und was verstehst Du unter 'verkaufen' ?
Deine Benutzung dieser Begriffe in diesem Zusammenhang finde ich h"ochst
demagogisch.

Die Annahme war "solange diese keinen Einfluss auf die Inhalte haben".
Ok, Du behauptest also das es einen Einfluss gibt. Das w"are noch genauer
zu kl"aren.

Man kann wohl davon ausgehen, dass die Inserenten einen Einfluss auf die
Inhalte haben, zumindest auf jene die ihre Interessen tangieren.  Das ist in
jedem Medium mit Werbung so.  Daher der Begriff "Presstitutes"...

Ich habe auf http://wikipedia.org/ noch keine Werbung entdeckt. Wo ist die ?

Allgemein dürfte es auch auf die Qualität abfärben, wenn das Firmenziel von
Wikipedia die Werbeeinnahmen sind statt der eigentlichen neutralen Enzyklopädie.

Wikipedia ist, soweit ich weiss, keine Firma, und hat auch kein 'Firmenziel'.
Vielmehr haben alle Autoren Ziele, die wohl mit 'information sharing' beschreibbar
sind.

Es ist dasselbe Problem wie bei den kommerziellen Zeitschriften auf Papier,
wo man bei kritischer Beurteilung den Eindruck erhält, die "redaktionellen"
Texte seien eigentlich nurnoch "Füller zwischen den Inseraten", als Vorwand
dafür, dass man 50% Werbung in die Briefkästen mit dem Aufkleber "Keine
Werbung!" stecken kann und dafür sogar noch Abo-Gebühren verlangt.

Was die Zeitschriften betrifft, stimme ich Dir v"ollig zu. Aber ich finde
beeindruckend, wie Du es schaffst alle wesentlichen Unterschiede zwischen
selbigen und dem wikipedia unter den Teppich zu kehren.

[...]

Wäre schon die geldlose "Freie Gesellschaft" da, dann wäre die Lohnfrage
ja wirklich egal, aber solange noch die kapitalistischen Regeln gelten
(die Autoren müssen ihre Rechnungen bezahlen), kann man doch nicht so tun
als ob es egal wäre, ob der Lohn ihrer Arbeit an die Autoren geht oder
an einen Ausbeuter.

Der Sinn des Lohnverzichts der Autoren ist doch wohl, dass die User nichts
bezahlen müssen -- nicht, dass ein Grosskapitalist trotzdem Geld einstreicht
(sei es durch User-Gebühren oder durch Werbung, die den Usern lästig ist
und den Inhalt negativ beeinflusst).

Das ist eine interessante Frage ! Was ist denn der 'Lohn' f"ur die geleistete
Arbeit ? Macht so ein Begriff "uberhaupt Sinn, wo es doch gar nicht um Tausch
geht ? Liegt es nicht gerade in der Natur Freier Software Produktion, dass
der Stimulus zum Schreiben nicht der Eintausch gegen ein Entgelt ist, sondern
das Produkt selbst (d.h. *nicht* als Tauschwert) ?

Aha, aber die Umverteilung zu den Grosskapitalisten zu fördern und gar
als Befreiung zu verherrlichen, ist alles andere als kleinbürgerlich?
Was f"ur eine Umverteilung ? Was wird mir, dem Entwickler Freier Software,
weggenommen, wenn jemand anders 'meine' software verkauft ?

Die Essenz meines Idealismus' -- dass User meine Arbeit gratis nutzen können.

Ok, das ist *Dein* Idealismus. Den w"urde ich aber nicht so ohne weiteres auf
alle anderen Produzenten projizieren.

FAZIT:

Das sparen wir uns lieber, zumindest bis wir zu einem Schluss kommen.

Gruss,
		Stefan
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: http://www.oekonux.de/projekt/
Kontakt: projekt oekonux.de



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