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Re: [ox] zur Debatte über das Grundeinkommen



Am Donnerstag 27 April 2006 20:23 schrieb Wolfram Pfreundschuh:
Ja prima, geht doch. Ist jetzt zwar schon ein paar Tage her.
Aber ich schick's doch nochmal.

Am 26.04.2006 um 11:36 schrieb Wolfram Pfreundschuh:
Am 26.04.2006 um 03:08 schrieb Jac:
Wobei diese geleistete Arbeit nur die innerhalb des Geldmonopoles
rentable Arbeit ist, die den Zins bedient. Arbeit bzw.
gesellschaftliche
Arbeit, die wirtschaftlich nicht rentabel ist - d.h., den Zins nicht
bedient - ist in dem, was das staatliche Geld darstellt, gar nicht
enthalten. Das Bruttosozialprodukt einer am staatlichen Monopol
der Ausgabe von Umsatzmitteln orientierten Gesellschaft erfasst
daher nicht die tatsächlich zu leistende gesellschaftliche Arbeit.

Hi,
ja das ist richtig, dass unrentable Arbeit "in dem, was das
staatliche Geld darstellt, gar nicht enthalten" ist. Sie stellt sich
aber als Staatsverschuldung dar. Das macht ja gerade die Stringenz
dieser Verschuldung aus: Das zinstragende Kapital wird vom
spekulativen Kapital innerhalb einer Nation oder eines
Währungsverbundes geschwächt und in dem Maß entwertet, wie letztres
als fiktives Kapital in der Schwebe, also nur potenziell anwendbar
bleibt. Das international operierende spekulative Kapital bestimmt
hierdurch zunehmend die Zinspolitik der Nationalstaaten oder
Währungsbündnisse, und zwar zu deren Nachteil: Die Steuereinnahmen
aus realisiertem Kapital werden innerhalb dieses Verbandes relativ
zur Arbeit im Binnenmarkt immer geringer, wohingegen der Abgang von
Geld auf den internationalen Markt immer rassanter verläuft, dem
Verbund also Wert (=realisierte Arbeitszeit) entzogen wird.

laut:
http://www.attac.de/awwo/diskussionspapier/041031/awwo-041031b.pdf

Seite 14, 
3.7.1 Zinsdebatte, Zeile 9

"Im Jahr 2001 lag der globale Devisenumsatz pro Tag bei ca. 1.200 Mrld US$.
Nur 30-40 Mrld. davon reichen zur Abwicklung des Welthandels, der Rest ist 
spekulatives Kapital..... die Anlagedauer lag unter 7 Tagen"

Das spekulative Kapital ist ein Wettsystem. Es wird auf bestimmte Ereignisse 
gewettet, völlig abgekoppelt von der Weltwirtschaft. Laut "internationalem 
Recht" ist es nicht illegal.... :-( 

Es wäre also legal, die Kapitalströme im EU- Raum zu besteuern. Erfassbar 
wären sie.

Es ist genug Geld da, ....

p&l, Helmuth 

Meine Aussage, dass Geld bei weniger Arbeit auch weniger Wert enthält
ist allgemein gemeint, sozusagen auf der Ebene des Weltmarktes, der
sich innerhalb des Staatswesens natürlich viel komplizierter
mitteilt. Deshalb hatte ich auch die Zunahme der Staatsverschuldung
vorangestellt. Die macht die konkretere Bedingung der Grundsicherung
aus. Aber trotzdem gilt: Auch Dienstleistungsarbeit, Transportarbeit
und Verwaltungsarbeit usw., also unrentable Arbeit, muss geleistet
werden und stellt somit auf der Seiten der Betriebskosten einen
negativen Wert dar, der größer wird, wenn er nicht erbracht wird.
Über diese Rückbeziehung ergibt sich ein Zwang zur Arbeit, der durch
eine bedingungslose Grundsicherung in Frage gestellt und entsprechend
poöotisch bekämpft werden wird. Da die diesbezüglichen ArbeiterInnen
allerdings sehr an der großen Wirtschaftslage der Nation interessiert
sind (sprich an der Masse des konstanten Kapitals) und auch dahin
ständig motiviert werden ("Wirtschaftsstandort Deutschland"), wird
die Grundsicherung unmittelbar nicht durchsetzbar sein.

Wolfram Pfreundschuh

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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: http://www.oekonux.de/projekt/
Kontakt: projekt oekonux.de
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