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Re: [ox] Vertrackte Antworten - Oekonux als Event, als Nicht-Event, als Projekt, als Verein und als Label (4)



Hi Stefan,

Stefan Merten schrieb:

Das war nun wieder ein mindestens zweifacher Kulturschock: ich war
wieder im Westen, und ich war mitten drin in der Linux-Welt.


Was wirst du erst sagen, wenn wir die 6. Konferenz in New York
machen... Oder die 4. in Rom?

Weiß ich noch nicht... Ich bin jahrelang fast täglich 100 Kilometer aus
der tiefsten ungarischen Provinz ins Zentrum von Budapest gefahren,
woran ich mich auch nie gewöhnen konnte. Auf jeden Fall bin ich
spätestens seitdem für derartige Unterschiede sehr empfänglich (naja,
und durch meine interkulturelle Ehe natürlich). Das heißt auch, daß ich
diejenigen Kulturen (Ideen, Weltanschauungen usw.) für die produktivsten
halte, in denen es gelingt, derartige Unterschiede für ein fruchtbares
Miteinander "zusammenzurühren".

Wichtig: Der Verein, so wie er ist, ist auch ein Ergebnis der
Oekonux-Debatte. Er ist ein notwendiges Übel, das wir in der heutigen,
bürgerlichen Gesellschaft für bestimmte Zwecke benötigen. Das Projekt
sind vor allem die Mailing-Listen, die lebende soziale Entität. Wer
den Verein anders haben will, müsste also auch die entsprechenden
Fehler in der Oekonux-Theoriebildung aufzeigen.

Hier sehe ich noch immer einen Widerspruch, der noch nicht ganz zum
Ausdruck gekommen ist: kann wirklich von einer "lebenden sozialen
Entität" die Rede sein, wenn es z.B. kaum gelingt, neue Interessenten zu
integrieren? Man kann sicherlich streiten, ob das nun Aufgabe des
Vereins, der Liste oder der "Events" wäre (für Ersteres und Letzteres
kenne ich genügend Beispiele), aber ich habe nicht den Eindruck, daß es
funktioniert. Könnte es sein, daß man neue Leute in die in sechs Jahren
herausgebildete Struktur heute nur ungenügend einbinden kann? Du hast
zwar in einer früheren Debatte das Beispiel von Debian gebracht mit
einem "Lehrjahr" oder so bis zur vollen "Weihe", aber das war selbst bei
Debian offenbar nicht immer so, wie ein Blick in alte Listenarchive
nahelegt. Da sehe ich sowohl Diskussions- als auch Handlungsbedarf.


Wichtig ist m.E., diese Instrumente so zu nutzen,
dass maximale Offenheit für die zentrale soziale Entität möglich ist.
Das scheint mir mit den momentanen Konstrukten - incl. ihrer
Einordnung, Bewertung und Bedeutung - ganz gut gegeben.

Für mich nicht unbedingt. Die verschiedenen Mailinglisten laufen im
Prinzip nebeneinander her und erwecken für einen Neuankömmling den
Eindruck undurchsichtiger Diskussions- und Entscheidungsstrukturen. Es
hat natürlich gute Gründe gegeben, diese Konstrukte in dieser Weise
einzurichten - aber mir stellt sich die Frage, ob diese Gründe heute
noch vorliegen.

Viele Grüße

  Stefan

________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: http://www.oekonux.de/projekt/
Kontakt: projekt oekonux.de



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