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Re: [ox] kreative vs. instrumentelle Macht



Hallo Hans-Gert,

Das stelle ich auch gar nicht in Abrede, sondern gebe allein "zu
Protokoll", dass ich es für sehr bedenklich halte, wenn du aus einer
solchen "hehren Vision" heraus Leuten wie Lessig das Label (ich
formuliere es schärfer: das Brandmal) "predator" aufbrennst.  Ob
dies der Weg sein kann, "mit dem Predator-System aufzuräumen",  oder
ob du nicht genau mit einem solchen Verteilen von Brandmalen im
Predator-System selbst gefangen bleibst.

Relevant ist, aufgrund welcher Kriterien das "Verteilen von Brandmalen"
geschieht, und wie die "Gebrandmarkten" dann behandelt werden.  In den
Systemen auf die Du hier anspielst, geschah beides auf die falsche Art
-- eben weil es Predator-Systeme waren!  Das heisst aber nicht,
dass man "im Predator-System selbst gefangen bleibt", wenn man es
richtig macht -- eben auf die Anti-Predator-Art.  Ganz im Gegenteil,
nur so kann das Predator-System überwunden werden:

Konkret: Durch die Solidarität der Produzenten untereinander, um sich
nicht weiterhin durch technische & soziale Analphabeten bestimmen zu
lassen, wie die Ressourcen zu verwenden+verteilen sind, in welche
Richtung die Entwicklungen zu laufen haben, und was überhaupt die
Produzenten dürfen und nicht dürfen (->Juristen etc.).  Diese
Solidarität kann aber nur spielen, wenn der Unterschied
Produzenten/Predators _bewusst_ wird.  Genau dies versuchen aber
die Predators mit allen Mitteln zu verhindern, u.a. indem sie
Maulwürfe und Nebelwerfer platzieren in einer Umgebung (FLOSS),
die eigentlich prädestiniert wäre als Anti-Predator-System.

Was ist die Alternative?  Auch innerhalb der "Revolutionäre" den
Predator-Maulwürfen wie Lessig die Macht zu überlassen, damit dann
bloss "alter Wein in neuen Schläuchen" herauskommt?  Nein danke,
das war schon in jeder bisherigen "Revolution" so, darum sitzen ja
bis heute die Predators oben und der Feudalismus blüht immernoch.

Gruss,
Christoph




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