Re: [ox] kreative vs. instrumentelle Macht
- From: Hans-Gert Gräbe <graebe informatik.uni-leipzig.de>
- Date: Mon, 19 Sep 2005 09:44:03 +0200
Hallo Christoph,
Christoph Reuss wrote:
Es geht nicht darum "Leute mit diesem Schlachtruf fertigzumachen", sondern
darum, Zusammenhänge aufzuzeigen, deren Erkennen notwendig ist für eine
wirkliche Aenderung der Verhältnisse. Wenn man diese Zusammenhänge
nicht erkennt, kann man sie auch nicht beheben, und dann schleppt man
die alten Fehler mit in die neue Gesellschaft -- die somit keine
wirklich neue wird, sondern bloss "alter Wein in neuen Schläuchen".
Das wirkt sich dann nicht bloss in Symbolik aus, sondern ganz drastisch,
z.B. bei der schon früher hier erläuterten Millionenbauern-Problematik
(die Fortsetzung des Feudalismus mit raffinierteren Mitteln).
Das stelle ich auch gar nicht in Abrede, sondern gebe allein "zu
Protokoll", dass ich es für sehr bedenklich halte, wenn du aus einer
solchen "hehren Vision" heraus Leuten wie Lessig das Label (ich
formuliere es schärfer: das Brandmal) "predator" aufbrennst. Ob
dies der Weg sein kann, "mit dem Predator-System aufzuräumen", oder
ob du nicht genau mit einem solchen Verteilen von Brandmalen im
Predator-System selbst gefangen bleibst. Du scheinst da wenig
Selbstzweifel zu haben. Nach meinem Verständnis gepaart mit einem
guten Schuss Arroganz
... soll Herr Lessig seinen BlaBlog so lange schreiben wie er will
Viele Grüße, Hans-Gert
--
Prof. Dr. Hans-Gert Graebe, Inst. Informatik, Univ. Leipzig
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