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Re: [ox] Wissens- und/oder Informationsgesellschaft?



Hi Stephan und Liste!

Na, wenn ich schon dabei bin die Liste zu fluten ;-) ...

2 weeks (14 days) ago Stephan Eissler wrote:
den Beitrag von El Casi möchte ich zum Anlass nehmen meinen Standpunkt in
diesem Punkt nochmal zusammenzufassen und auszuführen:

Ich stimme in vielen Punkten mit dir überein und erwähne das unten
nicht extra.

AUSGANGSPUNKT meiner Argumentation ist die Feststellung, dass das, was für ein
menschliches kognitives System eine Information darstellt, für ein digitales
IKT-System oder eine Zelle keine oder doch zumindest eine qualitativ völlig
andere Information, NIE aber dieselbe Information darstellt (Beispiel: Der
Ausschnitt einer DNS kann für ein menschliches kognitives System eine
Information darstellen ? jedoch qualitativ in VÖLLIG anderem Sinne und mit
völlig anderen Konsequenzen, als dies für eine biologische Zelle der Fall ist).

Daraus ergibt sich ERSTENS: Die Frage (a) OB etwas eine Information ist, und
falls ja: (b) WARUM und auf welche Weise etwas eine Information ist, lässt
sich nur mit Blick auf einen bestimmten Typus eines Bezugssystems sinnvoll
beantworten.

Daraus leitet sich aber auch ZWEITENS ab, dass die Auseinandersetzung mit dem
Begriff Information auf zwei grundsätzlich verschiedene Weisen geführt werden
kann, die hier leider immer wieder durcheinander geraten:
(1) Wir können uns fragen, was das gemeinsame ist, das Entitäten für die
unterschiedlichsten Typen von Bezugssytemen (ob biologische Zelle oder
digitales IKT-System oder ein menschliches kognitives System) ganz allgemein
zu einer Information macht.
(2) Oder wir können uns fragen, auf welche Weise bestimmte Entitäten für einen
bestimmten "Typus Bezugssystem" (etwa für menschliche kognitive Systeme) zu
Information werden.

Nun drängt sich natürlich die Frage auf, ob BEIDE Fragen in unserem
Zusammenhang wichtig sind, oder ob nur eine der beiden Fragen relevant ist.
Ich persönlich bin der Meinung, dass für die Frage "Wissens- und/oder
Informationsgesellschaft" ganz klar nur (2) von Bedeutung ist...

Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Wie können wir darüber
reden, wie etwas zu Information wird, wenn wir nicht mal wissen, was
Information ist? Die Klärung von (1) ist also von grundlegender
Bedeutung. Ohne eine solche Klärung ist (2) gar nicht zu stellen.

Allerdings ist die einfache Frage "Wissens- und/oder
Informationsgesellschaft?" dann sowieso falsch und müsste um eine
Menge Kontext ergänzt werden. Das wäre ja ggf. auch eine wichtige
Erkenntnis.

Falls es hinsichtlich dieses Punktes gravierende Meinungsverschiedenheiten
gibt, so wäre es für die weitere Diskussion meiner Meinung nach wichtig, die
unterschiedlichen Positionen klar zu machen und aufzuarbeiten, denn dadurch,
dass beide Fragedimensionen immer wieder durcheinander geworfen werden, kommt
es leider immer wieder zu Missverständnissen und Konfusion.

Da magst du wohl recht haben. Aber mir zumindest ist schon einiges
klarer geworden und ich habe schon viel gelernt. M.a.W.: Meiner
Selbstentfaltung hat's schon mal gedient :-) .


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

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