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Re: [ox] Nachhaltigkeit



moin,

On 21-Jun-2005 Hans-Gert Gräbe wrote:
Aus Stefans Mail:

BuRnEr: Es muss auch meiner Meinung das Ziel sein, dass nichts mehr
gemacht wird was die Umwelt nachhaltig schädigt.

Die Dichotomie gefällt mir nicht. Ich wär eher für die Denke: Was die
Umwelt schädigt, schädigt auch uns selbst. Also
"... tätiges Verständnis dafür, dass eine solches Einssein der
menschlichen Gesellschaft das Einssein mit Natur und Umwelt,
nachhaltiges Wirtschaften und Tun einschließt und zur Voraussetzung
hat." (aus These 22 der Chemnitzer Thesen) Die Widersprüchlichkeit
menschlichen Seins auf ein solches Einssein zu projizieren ist
allerdings ein extrem schwieriges Unterfangen.

Die These vom Einssein gefällt mir.

ToPu: Da kann ich mich grundsätzlich drauf einlassen. Nur ob je mein
Verhalten Umwelt nachhaltig schädigt oder nicht, erfahre je ich --
wenn überhaupt -- erst sehr sehr spät nach je meiner Handlung.

Dafür sind wir denkende Wesen: Die Folgen unseres Handelns vorab zu
kalkulieren im "öffentlichen Gebrauch der Vernunft". Im Rahmen dessen,
was prinzipiell möglich und aus Handlungszwängen (Entscheidungen fallen
auch durch Nichts-Tun wegen dauerndem Palaver) sinnvoll ist. Und den
Rahmen der Ungewissheit in einen solchen Bereich münden lassen, der sich
verantworten lässt (und auch verantwortet wird - das wäre noch einmal
ein Thema für sich).

Damit ist es (Umwelt nicht nachhaltig schädigen) als konkrete
Entscheidungshilfe (-kategorie) schlecht.

Das lässt sich mit Blick auf heutige Wirkmöglichkeiten sicher nicht aus
einer Ich-zentrierten Perspektive behandeln ("... erfahre je ich").

hmm, was ich jetzt schreibe, ist so ad hoc ins unreine:
Ok, zum einen: die ich-zentrierte Perspektive ist unzureichend, das seh ich
ein.
Zum anderen: Meine Aussage durch deine Reaktion reflektiert, würde ich sagen,
dass auch in dem Entscheidungsprozess, wie du ihn skizzierst und ich ihn
verstehe, ist "Umwelt nicht nachhaltig schädigen" als Leitfaden schlechter
handhabbar als Fragen der Stoff-Kreisläufe.

Vielleicht liege ich damit falsch. Vielleicht liefern erst konkrete
Entscheidungsprozesse Erkenntnisse über geeignete Entscheidungshilfen.

ToPu


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