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[ox] Re: Entwicklung des Projekts als Keimformphaenomen



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Hi Benni!

3 days ago Benni Baermann wrote:
On Tue, Mar 08, 2005 at 08:01:53PM [PHONE NUMBER REMOVED], Stefan Merten wrote:
Doch neben den inneren Entwicklungen gab es auch den Effekt, dass
Menschen außerhalb des Projekts auf Oekonux aufmerksam wurden. Ich bin
nach wie vor fest davon überzeugt, dass die Wirkung von Oekonux auf
die Welt **bei Weitem** größer ist, als alles was ich vorher gemacht
habe und ich schätze mal, dass das für praktisch alle hier gilt. Das
ist ein Verdienst von allen und etwas worauf wir alle gemeinsam stolz
sein können und sollten. Besonders wichtig dabei ist mir auch, dass
wir mit unserem Diskurs Kreise erreichen, von denen ich in meinem
früheren, linken Leben nicht mal zu träumen gewagt hätte.

Neben Deiner Erfolgsgeschichte könnte man auch eine
Misserfolgsgeschichte schreiben. Die sähe so aus:

Ein paar Leute finden zusammen und haben coole Ideen. Sie diskutieren
darüber und schreiben manches davon auf. Das ganze findet in einer
sehr prickelnden Atmosphäre statt und man hat das Gefühl, dass täglich
neue Ideen aufkommen.

Du beschreibst die Startphase eigentlich aller Projekte.

Und dann wird das ganze organisiert, zentralisiert, aufgespalten,
institutionalisiert, angeeignet ...

Und auf einmal kommt nix neues mehr. 

Ich bin jetzt nicht sicher, ob du das so meinst, aber du scheinst
zwischen beiden Phänomenen eine Kausalität nahe zu legen. Die kann ich
mir allerdings für die Mehrheit der Beteiligten nur schwer vorstellen.
Weder dürften die Allermeisten hier mit deinem Zorn im Kopf teil
nehmen, noch würde ich annehmen, dass sich Leute, die "coole Ideen"
haben, "darüber diskutieren" und "manches davon aufschreiben" wollen,
sich von der Struktur von Oekonux, auf die du oben abzuheben scheinst,
abhalten lassen. Selbst wenn es hier den ein oder anderen - ja auch
durchaus unangenehmen - Konflikt gibt, dann halte ich die
allermeisten, die ich so live kennen gelernt habe, doch für souverän
genug, nicht gleich den Kopf in den Sand zu stecken.

Nenn mir nur eine wirklich neue Idee hier in den letzten zwei Jahren.
Nix. Total tote Hose.

Natürlich ist das eine Erfolgsstory, wenn es einem darum geht
möglichst viele Leute zu beschallen. Wenn ich das will, geh ich zum
Fernsehen.

Nun, mir scheint, dass dein Kriterium für Erfolg ist, dass jede Woche
eine neue Sensation aufpoppt - eine Erwartung übrigens, die das
Fernsehen bedient. Das erscheint mir für die Realität eines
Diskurses/Projekts aber ein wenig unrealistisch. Ich habe meine Sicht
auf diese Entwicklung vor einiger Zeit mal auf [pox] dargestellt:

  To me it looks like that Oekonux discovered a lot of interesting
  things. In the beginning development was rather quick and it got
  slower over the years. I find this natural and it is also typical for
  communities they have an enthusiastic beginning but that things calm
  down over time and day to day practice starts. A community is good
  when it survives this calming down phase BTW. That's actually when the
  hype goes and reality begins.

  A picture comes to mind: In the beginning we ended up on a mountain
  peek and all of a sudden the fog was blown away and we saw a huge
  landscape lying before us. It was relatively easy to describe this
  landscape roughly: A big river there, a forest here and also some
  people, animals, even cities and so on. Then we started to walk down
  this mountain and to explore this landscape. This walk continues and
  we see more details but the big picture doesn't change much any more.
  In former times this might have been called "Die Mühen der Ebene".


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

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Organisation: projekt oekonux.de



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