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[ox] [ot:ox_osjahrbuch_2005] Projekt 'ox_osjahrbuch_2005'



Stefan Merten <smerten oekonux.de> kommentiert folgenden Absatz:

http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16
(16)
Die Möglichkeiten sind angedeutet: GPL-Gesellschaft bezeichnet eine
Gesellschaftsformation, die auf den Prinzipien der Entwicklung Freier
Software beruht. Die Utopie ist bisher nur in groben Umrissen
vorstellbar:  - Produktionsmittel ermöglichen Selbstentfaltung 
Vermutlich sind dazu auch andere Arbeitsmittel / Maschinen günstig -
Nützliche Tätigkeiten sind Selbstentfaltung - Informationen und Güter
stehen Frei zur Verfügung - Überwindung der Arbeitsgesellschaft - Keine
Arbeit, keine Waren - Kein Tausch, kein Geld - Keine Entfremdung -
Wichtigste Produktivkraft ist die menschliche Selbstentfaltung Freiheit
des Einzelnen wird zur Bedingung der Freiheit aller  Dies gilt auch
umgekehrt

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16.2
(16.2)
[Artikel] GPL-Gesellschaft - die Utopie

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16.3
(16.3)
[Artikel] In der Diskussion um die gesellschaftlichen Potenzen des
Entwicklungsmodells, das in Freier Software keimförmig vorgeführt wird,
kam der Begiff <i>GPL-Gesellschaft</i> auf. Er bezeichnet eine (mögliche
zukünftige) Gesellschaftsformation, die auf den Prinzipien der Entwicklung
Freier Software beruht. Es ist aus verschiedenen Gründen nicht seriös
möglich, ein detailliertes Bild einer solchen Utopie zu entwerfen, an Hand
der Prinzipien der Entwicklung Freier Software lassen sich aber einige
Rahmenelemente fest stellen.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16.4
(16.4)
[Artikel] Eine wichtiges Element der Entwicklung Freier Software ist die
Tatsache, dass die verwendeten Produktionsmittel vergleichsweise vielen
Menschen Selbstentfaltung ermöglichen. Der innere Grund dafür ist, dass
Computer als universelle Information verarbeitende und programmierbare
Maschinen <i>unendlich viele Freiheitsgrade</i> haben. Diese
Freiheitsgrade können von Menschen zur Entfaltung ihrer individuellen
Kreativität genutzt werden.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16.5
(16.5)
[Artikel] In einer GPL-Gesellschaft wäre diese Eigenschaft tendenziell auf
alle Produktionsmittel übertragen. Dies bedeutet, dass der Maschinenpark,
den die Industriegesellschaft für die Nutzung unter den entfremdeten
Bedingungen der Lohnarbeit hervor gebracht hat, umgearbeitet oder neu
entworfen werden muss: Die Arbeit an einem Fließband dürfte z.B. nur für
die allerwenigsten Menschen zur Selbstentfaltung führen weswegen sie
endgültig verschwinden müssten.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16.6
(16.6)
[Artikel] Es gibt bereits in der Industriegesellschaft verschiedene
Versuche, die Selbstentfaltung in die Produktion zu integrieren. Auch wenn
diese Versuche die strukturelle Schranke der Entfremdung des
Arbeitsprozesses nicht überwinden können, gibt es einzelne Modelle wie
Gruppenarbeit oder flexible Arbeitszeitregelungen, die für eine
GPL-Gesellschaft weiter gedacht werden können.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16.7
(16.7)
[Artikel] Auch die weitere und noch beschleunigte <i>Automatisierung</i>
von Arbeitsprozessen ist ein Mittel, um maximale Selbstentfaltung zu
gewährleisten. Arbeitsprozesse, die im Kern von Maschinen übernommen
werden, müssen nicht mehr von Menschen erledigt werden, so dass diese sich
den Aufgaben zuwenden können, die nicht von Maschinen erledigt werden
können.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16.8
(16.8)
[Artikel] Wie wenige andere Beispiele zeigt Freie Software, dass
Selbstentfaltung nicht sinn- und zweckfreies Tun sein muss, wie es uns die
Freizeitindustrie weis machen will. Vielmehr ist das Ergebnis der
Entwicklung Freier Software ein nützliches Produkt, dass vielen Menschen
nützlich ist. Selbstentfaltung hat also nicht nur für das Individuum eine
positive Funktion, sondern nutzt der gesamten Gesellschaft. In einer
GPL-Gesellschaft hätten noch sehr viel mehr Tätigkeiten diesen Charakter
der <i>unmittelbaren Verknüpfung</i> von <i>individuellem und
gesellschaftlichem Nutzen</i>.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16.9
(16.9)
[Artikel] Nicht zu vergessen ist, dass existierende Freie Software Frei
verfügbar ist. Diese Eigenschaft ist einerseits eine Folge des offenen
Entwicklungsprinzips, das die maximale Inklusion aller Interessierten zum
Ziel hat. Unter den Bedingungen der universellen digitalen Kopierbarkeit
führt dies zusammen mit dem Copyleft tendenziell zu Freier Verfügbarkeit
der Produkte. Andererseits ist diese Freie Verfügbarkeit auch
Voraussetzung für die blühende Freie-Software-Landschaft. Immerhin setzen
ja auch die EntwicklerInnen Freier Software auf von anderen entwickelter
Freier Software auf.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16.10
(16.10)
[Artikel] Die <i>Freie Verfügbarkeit</i> ist also sowohl Folge als auch
Voraussetzung des gesamten Entwicklungsmodells. Diese enge Verschränkung
wäre in einer GPL-Gesellschaft ausgedehnt auf alle Informationsgüter sowie
auf materielle Güter. (Auf diese enge Verschränkung bezieht sich übrigens
auch das große "F", dass wir dem Wörtchen "frei" an vielen Stellen
geben.)

Stefan Merten <smerten oekonux.de> kommentiert folgenden Absatz:

http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16.10
(16.10)
[Artikel] Die Freie Verfügbarkeit ist also sowohl Folge als auch
Voraussetzung des gesamten Entwicklungsmodells. Diese enge Verschränkung
wäre in einer GPL-Gesellschaft ausgedehnt auf alle Informationsgüter
sowie auf materielle Güter. (Auf diese enge Verschränkung bezieht sich
übrigens auch das große "F", dass wir dem Wörtchen "frei" an vielen
Stellen geben.)

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16.10.1
(16.10.1)
Diese enge Verschränkung habe ich erst jetzt so entdeckt. Und endlich habe
ich jetzt eine gute Begründung für das große "F" ;-) .

Stefan Merten <smerten oekonux.de> kommentiert folgenden Absatz:

http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16
(16)
Die Möglichkeiten sind angedeutet: GPL-Gesellschaft bezeichnet eine
Gesellschaftsformation, die auf den Prinzipien der Entwicklung Freier
Software beruht. Die Utopie ist bisher nur in groben Umrissen
vorstellbar:  - Produktionsmittel ermöglichen Selbstentfaltung 
Vermutlich sind dazu auch andere Arbeitsmittel / Maschinen günstig -
Nützliche Tätigkeiten sind Selbstentfaltung - Informationen und Güter
stehen Frei zur Verfügung - Überwindung der Arbeitsgesellschaft - Keine
Arbeit, keine Waren - Kein Tausch, kein Geld - Keine Entfremdung -
Wichtigste Produktivkraft ist die menschliche Selbstentfaltung Freiheit
des Einzelnen wird zur Bedingung der Freiheit aller  Dies gilt auch
umgekehrt

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16.11
(16.11)
[Artikel] In einer GPL-Gesellschaft wären folglich <i>viele Einrichtungen
der Arbeitsgesellschaft</i> überflüssig. Wo Güter Frei verfügbar sind, ist
der Begriff der Ware nicht mehr zu halten, der davon lebt, dass Güter
künstlich verknappt werden. Werden keine Waren mehr - wohl aber Güter -
produziert, so ist auch kein Geld mehr notwendig, das die Vergleichbarkeit
von Waren vermittelt. Wo Güter Frei zur Verfügung stehen, ist auch Tausch
eines Guts gegen ein anderes zur überflüssigen Handlung geworden. Nicht
zuletzt würde unter den Bedingungen der GPL-Gesellschaft
Entfremdungspotential an vielen Stellen tendenziell abgeschafft.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16.12
(16.12)
[Artikel] Die wichtigste Produktivkraft einer GPL-Gesellschaft wäre die
menschliche Selbstentfaltung.

Stefan Merten <smerten oekonux.de> kommentiert folgenden Absatz:

http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16.12
(16.12)
[Artikel] Die wichtigste Produktivkraft einer GPL-Gesellschaft wäre die
menschliche Selbstentfaltung.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16.12.1
(16.12.1)
Das müsste noch näher erläutert werden.

Stefan Merten <smerten oekonux.de> kommentiert folgenden Absatz:

http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16
(16)
Die Möglichkeiten sind angedeutet: GPL-Gesellschaft bezeichnet eine
Gesellschaftsformation, die auf den Prinzipien der Entwicklung Freier
Software beruht. Die Utopie ist bisher nur in groben Umrissen
vorstellbar:  - Produktionsmittel ermöglichen Selbstentfaltung 
Vermutlich sind dazu auch andere Arbeitsmittel / Maschinen günstig -
Nützliche Tätigkeiten sind Selbstentfaltung - Informationen und Güter
stehen Frei zur Verfügung - Überwindung der Arbeitsgesellschaft - Keine
Arbeit, keine Waren - Kein Tausch, kein Geld - Keine Entfremdung -
Wichtigste Produktivkraft ist die menschliche Selbstentfaltung Freiheit
des Einzelnen wird zur Bedingung der Freiheit aller  Dies gilt auch
umgekehrt

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16.13
(16.13)
[Artikel] In einer GPL-Gesellschaft würde die Selbstentfaltung der
Individuen zur unmittelbaren Voraussetzung für die Selbstentfaltung aller:
Nur wenn sich die Individuen entfalten können, entstehen Produkte, die für
alle nützlich sind. Gleichzeitig sind diese nützlichen Produkte und deren
Freie Verfügbarkeit die Grundlage für die individuelle Tätigkeit: Die
Selbstentfaltung aller ist also die unmittelbare Voraussetzung für die
Selbstentfaltung der Individuen. Wir haben es also mit einem sich selbst
verstärkenden Prozess zu tun, der die langfristige Tragfähigkeit einer
GPL-Gesellschaft in einem günstigen Licht erscheinen lässt.

Stefan Merten <smerten oekonux.de> kommentiert folgenden Absatz:

http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16.13
(16.13)
[Artikel] In einer GPL-Gesellschaft würde die Selbstentfaltung der
Individuen zur unmittelbaren Voraussetzung für die Selbstentfaltung
aller: Nur wenn sich die Individuen entfalten können, entstehen
Produkte, die für alle nützlich sind. Gleichzeitig sind diese nützlichen
Produkte und deren Freie Verfügbarkeit die Grundlage für die
individuelle Tätigkeit: Die Selbstentfaltung aller ist also die
unmittelbare Voraussetzung für die Selbstentfaltung der Individuen. Wir
haben es also mit einem sich selbst verstärkenden Prozess zu tun, der
die langfristige Tragfähigkeit einer GPL-Gesellschaft in einem günstigen
Licht erscheinen lässt.

Kommentar:
http://www.opentheory.org/ox_osjahrbuch_2005/text.phtml#16.13.1
(16.13.1)
Diesen sich selbst verstärkenden Prozess, diese positive Rückkopplung der
gegenseitigen Voraussetzungen habe ich zumindest bisher nie so formuliert.
Intuitiv gespürt habe ich sie aber wohl schon länger - was Grund für das
sein mag, was mir zuweilen als Optimismus vorgeworfen wird ;-) .


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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de



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