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[ox] Wolken am Keimform-Himmel ?



Hi Liste

An dem Vortragsabend in Zürich am 10.6. präsentierte der Aktienmehrheitsinhaber
von OScom einige ernüchternde Informationen zur OpenSource-Programmierung:

- nur weniger als 1 Promille der IBM-Angestellten sind OSS-Programmierer
  (300 von 350'000)

- die heute von Kunden verlangte Software (Bsp. Zeitungs-SW) kann man gar
  nicht mehr hobbymässig programmieren

- kleine OSS-Buden werden zunehmend von Grossfirmen geschluckt

- langfristig ist klar, dass Grossfirmen alleine den Kurs bestimmen

- v.a. zwischen kommerziellen OSS-Firmen herrscht knallharte Konkurrenz

- der Trend geht weg von Idealismus, die Tretmühle ist so hart dass
  Programmierer nach Feierabend keine Zeit/Energie mehr zum
  Freizeit-Programmieren haben

- entgegen weitverbreiteter Meinung ist proprietäre SW-Entwicklung
  sogar billiger als OSS-Entwicklung, weil die kommerziellen Grossfirmen
  ihre Programmierung in Billiglohnländer outsourcen (Löhne= 1/10 - 1/50),
  was den lokalen kleinen OSS-Firmen hingegen nicht möglich ist.

- Fazit: OSS als Geschäftsmodell "funktioniert nicht" für OScom.

Sinnigerweise fand der Vortragsabend auf einem stillgelegten Industrie-
Gelände statt (Toni-Molkerei, entsprach etwa "Müller-Milch" in .de).
Allerdings erfolgte die Stilllegung nicht etwa, weil die Milchprodukte
nun GPL-gesellschaftlich direkt per Internet von den Bauern zu den
Verbrauchern fliessen, sondern aus schnöden kapitalistischen Gründen --
die weiterhin industriell-proprietär erfolgende Produktion ist im
Ausland viel billiger.

Grüsse,
Christoph




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Organisation: projekt oekonux.de



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