Re: [ox] Freiwirtschaft (war: interessantes Interwiev)
- From: Jürgen Ernst <jrernst gmx.de>
- Date: Mon, 07 Jun 2004 23:28:35 +0200
Jürgen Ernst schrieb:
Michael Hoennig schrieb:
(Mark Buchanan: Small Worlds, Campus Verlag, ISBN 3-593-36801-3)
der Kern der Anhäufung von (Geld-) Reichtum, den du da beschreibst, sind
leistungslose Einkommen! Nämlich aus Boden, Zins und Verwertungsrechten.
Genau das ist es, was die Freiwirtschaft knackt.
Wirklich?
Muss ich mal genauer nachlesen was mit Freiwirtschaft gemeint ist.
Habe mich nun zu Freiwirtschaft schlauer gemacht.
Ich finde es ist eine gute Idee. Damit bekommt man Bewegung in das
System und Investitionen müssen getätigt werden.
Zumindest funktioniert das dann beim Geld.
Aber das löst noch nicht alles.
Hierzu muss ich dann noch etwas aus dem Buch "Small Worlds" von Marc
Buchanan zitieren:
Was führt dazu, dass der Reichtum in die Taschen nur weniger wandert?
Das Geheimnis scheint sehr einfach zu sein. Zunächst wird bei den
Transaktionen Kapital zwischen den Personen hin und her geschoben.
Wenn nun dabei eine Person zu einem bestimmten Zeitpunkt besonders
reich wird, kann sie eine Firma gründen, Häuser bauen und mehr
ausgeben. In all diesen Fällen fließt Kapital zu anderen Mitgliedern
des Netzwerks. Der Fluss von Kapital über die Kanäle des Netzwerks
wird also ingesamt Differenzen des Reichtums ausgleichen.
Bei der Freiwirtschaft werden die Transaktionen ja angekurbelt, so dass
eine Häufung verhindert werden soll.
Aber:
Bouchard und Mezard stellten jedoch fest, dass dieser Ausgleichseffekt
nie die Überhand gewinnt, da die zufallsgesteuerten Profite auf
Investitionen einen Prozess nach dem Muster "Die Reichen werden immer
reicher" anheizen, der schwerer wiegt.
...
Die meisten werden in der Hälfte der Zeit gewinnen und in der anderen
Hälfte verlieren, einige wenige haben verdammt viel Glück, während
andere ein Desaster erleben. Nun erinnern wir uns aber, dass die
Reichen mehr investieren, als die Armen, und daher auch die Chance
haben, einen größeren Gewinn einzustreichen, indem sie ihrem Profit
nicht nur in den Sparstrumpf stecken, sondern...
Und jetzt kommt's:
...ihn wieder anlegen. Die Kombination von Zins und Zinseszins
scheint selbst in einer Welt, in der alle "gleich" sind und nur
völlig vom Zufall bestimmte Profite (oder auch Verluste) auf ihr
angelegtes Kapital erhalten, zu einer Konzentration des Reichtums
führen.
Das Übel sind also die Zinsen!
--
Ciao
Jürgen
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