Re: [ox] Freiwirtschaft (war: interessantes Interwiev)
- From: "Stefan Matteikat" <smatteikat web.de>
- Date: Sun, 06 Jun 2004 22:44:58 +0200
liste oekonux.de schrieb am 06.06.04 21:52:53:
Franz Nahrada schrieb:
Was einige hier in der Liste die sich Kapitalismuskritiker nennen bewegt
ist die schlichte Frage, warum dieses Verhalten "Akkumulation" überhaupt
rational ist. Warum muß man überhaupt Reichtum akkumulieren, und zwar
nicht bloß den Reichtum den man selbst bewohnt und besitzt, sondern den
Reichtum in einer ganz anderen Form, nämlich als abstrakte Quantität von
etwas, das es einem erlaubt, auf den Reichtum anderer (der ganzen Welt?)
in einem Austauschprozeß zuzugreifen? Und wer kann überhaupt Reichtum
akkumulieren? Was bewirkt der, der Reichtum akkumuliert?
Vielleicht kann ich zur Diskussion noch eine andere Sicht beisteuern.
Auch wenn man den homo oeconomicus weglässt, der angeblich nur rational
und egoistisch handelt, gibt es ein Prinzip, dass dazu führt, dass die
Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer...
Deine Erklärung mit den mathematischen Modellen ist in sich schlüssig und aussagekräftig,
aber sie hat denselben Makel, der mich auch von der Freiwirtschaft - oder, wie sie sich auch treffender nennt: der "natürlichen Wirtschaftsordnung" - abrücken ließ: sie erklärt nicht nur nicht,
was dieser ominöse "Reichtum" eigentlich ist, sondern sie stellt diese Frage gar nicht. Setzt man den Reichtum, in diesen Theorien synonym mit Geld, als naturgegeben voraus - und das geschieht hier - dreht man sich, wie auch Deine Ausführungen zeigen, nur im Kreis. Und das ist ja das Problem, das Joost aufgeworfen hat.
Viele Grüße
Stefan
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